Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Tolleterin zeigt, das Hochsensibilität eine Superkraft sein kann

Gertrude Paltinger, BSc, 05.03.2025 07:30

TOLLET. Das Thema Hochsensibilität betrifft bis zu 20 Prozent der Menschen. Miriam Sompek aus Tollet beschäftigt sich wissenschaftlich damit und hat aus der Begleitung Hochsensibler ihren Beruf gemacht. Jetzt hat die 37-Jährige auch ein Buch geschrieben.

  1 / 3   Die Tolleterin Miriam Sompek hat Bildungswissenschaften studiert, ist Coach, Trainerin für Hochsensibilität und Lebens- und Sozialberaterin. Jetzt ist sie auch Buchautorin. (Foto: Kathrin Holzmann)

In einem Urlaub im Ausland hat Miriam Sompek plötzlich gemerkt, dass ihr alles zu viel wurde, die vielen Reize, die Lautstärke und die Eindrücke haben sie stark belastet. Ihr Umfeld ist aber scheinbar besser damit zurechtgekommen.

So hat sich auf die Suche nach einer Erklärung gemacht. In ihren Recherchen ist sie auf den Begriff der Hochsensibilität gestoßen. Ab diesem Zeitpunkt hat sie ihr Leben aus einer anderen Perspektive betrachtet. Dass sie mit andern stark mitfühlt, sich vieles zu Herzen nimmt, die Stimmungen anderer spürt, ein Einkauf in einem großen Shopping-Center für sie anstrengender ist als für andere und sie einfach als „empfindlicher“ galt, konnte sie nun besser verstehen.

Aus persönlicher Erfahrung zum Beruf

Fasziniert vom Thema und ihren Erkenntnissen hat sie begonnen, sich wissenschaftlich damit auseinanderzusetzen. Inzwischen ist die studierte Bildungswissenschaftlerin auch beruflich in diesem Bereich tätig. Sie ist ausgebildete Trainerin für Hochsensibilität sowie Lebens- und Sozialberaterin. Sie hat die Marke Seinsibel und das Institut für Hochsensibilität gegründet. Dort leitet sie mit Kollegen Coachings- und Ausbildungsprogramme für Hochsensibilität. Zu ihren Kunden gehören nicht nur Hochsensible selbst, sondern auch Pädagogen und Coaches. Über 1.000 Frauen haben sie und ihr Team schon begleiten dürfen. Denn es sind fast nur Frauen, die den Weg zu ihr finden. „Frauen sind offener dafür, sich mit sich selber zu beschäftigen. Das Thema betrifft auch Männer, aber diese wollen sich das oft nicht eingestehen, wollen keine Schwäche zeigen“, weiß Sompek aus ihrer Berufserfahrung.

Eine Theorie besagt, dass Hochsensibilität erblich ist. Sie kann aber auch durch traumatische Erfahrungen entstehen. Außerdem gibt es verschiedene Ausprägungen.

Die Wesensmerkmale

Konkret nachweisbar ist Hochsensibilität im Gehirn im sogenannten Thalamus. Es gibt aber auch einfachere Tests, um eine Hochsensibilität zu überprüfen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bis zu 20 Prozent der Menschen hochsensibel sind. Das Thema wird aber oft missverstanden. Hochsensible Menschen gelten als schwierig im Umgang, fühlen sich oft gleichzeitig unterfordert und überfordert. Bei hochsensiblen Frauen ist das Gedankenkarussell sehr stark und wirkt sich negativ auf das Leben aus. Oft fühlen sich Hochsensible beruflich unzufrieden.

Zu einem erfüllten Leben

Sompek will mit ihrer Arbeit aufklären und die Betroffenen stärken. „Hochsensible nehmen Reize intensiver wahr und verarbeiten sie tiefgründiger“, erklärt die 37-Jährige. „Das verleiht ihnen aber einzigartige Fähigkeiten in Bereichen Empathie, Kreativität und Problemlösung.“

Es gehe Sompek nicht darum, dass Hochsensible geschont werden müssen. Viel mehr sollen sie ihre Hochsensibilität als Superkraft verstehen und Tools entwickeln, damit umzugehen und so zu einem erfüllten Berufs- und Privatleben zu kommen.

Buch geschrieben

Mit dem Thema befasst sich die Tolleterin auch in ihrem ganz druckfrischen Buch „Feine Sinne. Starke Seele“. Sie beleuchtet darin die vier verborgenen Kräften der Hochsensibilität. In einer Verbindung aus Erzählung über die hochsensible Luisa und einem Sachbuch zeigt sie als Autorin, wie Hochsensible ihre Fähigkeiten besser nutzen und in ein selbstbestimmtes Leben integrieren können. Konkrete Übungen geben den Lesern viel für ihr eigenes Leben mit.

Gearbeitet hat Miriam Somek rund vier Jahre an dem Buch. In ihrem Geist entwickelt hat sie es in durchwachten Nächten mit einem Säugling, wie die Mutter einer Tochter erzählt.

Mit Tips kann man ein Exemplar des Buches gewinnen. Die Autorin hat es für die Tips-Leser signiert. Einfach auf www.tips.at/gewinnspiele mitspielen!


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden