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Der Glasfaser-Ausbau in Grieskirchen ist massiv ins Stocken geraten

Gertrude Paltinger, BSc, 25.07.2025 18:30

GRIESKIRCHEN. Die Stadt Grieskirchen fühlt sich beim Glasfaser-Ausbau vom Unternehmen A1 im Stich gelassen. Man ist verärgert über den derzeitigen Stillstand und das Fehlen von Informationen über die weitere Vorgangsweise. A1 erklärt, langfristig am Ausbau in Grieskirchen festhalten zu wollen. Der Ausbau wird aber pausiert.

  1 / 2   Viele Grieskirchner warten auf ein Glasfaserkabel für schnelles Internet. (Foto: Symbolfoto: Mirco Hastenteufel/stock.adobe.com)

Nach dem Spatentisch im November 2023 hat das Unternehmen A1 Telekom Austria im Norden der Stadt Grieskirchen mit dem Glasfaser-Ausbau für schnelles Internet begonnen. Sechs Baulose wurden definiert, wobei der Stadtplatz und die Prechtlerstraße die Grenze zwischen Baulos vier und Baulos fünf beziehungsweise zwischen Baulos drei und Baulos sieben bilden. Mit dem Plan wäre auch fast das gesamte Stadtgebiet von Grieskirchen abgedeckt. Jedes Jahr hätte man zirka ein Baulos abarbeiten wollen.

Aber schon nach 2024 gab es Verzögerungen. 2024 hätte das Baulos 2 fertig sein sollen, 2025 das Baulos 4. Passiert ist das alles aber nicht, ist der zuständige Stadtrat Sebastian Wolfram (ÖVP) verärgert.

Baustellen nicht abgeschlossen

Im Baulos 2 (welches das Gebiet von Lanzenberg über die Sonnenfeldstraße, Am Fraunholz, Sonnenhang bis Mayrfeld umfasst) ist die Glasfaserleitung schon seit dem frühen Frühjahr verlegt. Nur die Baustellen konnten offiziell noch nicht abgeschlossen werden und daher konnten von Kunden auch keine Verträge mit A1 gemacht werden, ärgern sich die Grieskirchner, die dort wohnen. Dazu zählt der zuständige Stadtrat selbst. Die Stadt werde über die Zeitpläne aber auch nicht informiert, fügt er hinzu.

Weiterer Ausbau ausgesetzt

A1 gibt die Verzögerungen zu und erklärt: „Das bereits errichtete Baulos 2, welches baulich abgeschlossen ist, sollte 2025 noch in Betrieb genommen werden. Selbstverständlich informieren wir die Gemeinde umgehend, sobald ein konkreter Termin absehbar ist“. Die restlichen Baulose müssten aktuell aber wegen der „dynamischen Marktentwicklung“ pausiert werden, das erklärt die Presseabteilung von A1 Telekom Austria auf Anfrage der Tips. Langfristig halte man am Engagement in Grieskirchen aber fest und „setze alles daran, die zugesagten Projekte im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten umzusetzen“, wie es weiter heißt.

Mangelnde Kommunikation

Dass die Stadt keine Auskünfte über die weitere Vorgangsweise erhält, erklärt das Unternehmen mit der aktuellen Urlaubszeit. Es wird seitens des Unternehmens aber versichert, dass man regelmäßig und in direktem Austausch mit der Stadt sei.

Für Stadtrat Wolfram sieht ein regelmäßiger Austausch aber anders aus: „Das ist schon eine dürftige Kommunikation, wenn man auf eine Anfrage Ende Mai für eineinhalb Monate keine Rückmeldung bekommt“, findet er. Er kritisiert, dass man nicht aktiv mit Informationen auf die Stadt zugeht.

„Das ist schon abstrus wie das abläuft“, ist auch Bürgermeisterin Maria Pachner (ÖVP) verärgert über die Vorgangsweise eines derart großen und bekannten Unternehmens.

Andere Unternehmen sind in den Startlöchern

In anderen Gebieten der Stadt gibt es aber auch gute Fortschritte beim Glasfaser-Ausbau. Mit dem Unternehmen Alpenglasfaser, einer Tochtergesellschaft von Magenta, steht ein neuer Anbieter in den Startlöchern. Die Stadt setzt große Hoffnungen darin, mit diesem Unternehmen große Teile des Stadtgebietes zeitnah mit Glasfaser versorgen zu können.

„Umso mehr freut es mich, dass mit Alpenglasfaser nun ein Anbieter zur Verfügung steht, der nicht nur die Fähigkeit, sondern auch den Willen mitbringt, das Projekt voranzutreiben. Die Detailplanung läuft bereits, und wir erwarten bald konkrete Pläne zur Umsetzung. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft“, ergänzt Stadtrat Wolfram. Im Frühherbst wird man dazu mehr wissen, erklärt er.

Die Vorverträge von A1 mit den Kunden beinhalten klar, dass diese erlöschen, wenn binnen 18 Monaten ein Vertragspartner seiner Verpflichtung nicht nachkommt. Diese Frist dürfte zumindest bei vielen Vorverträgen schon oder bald verstrichen sein.

Auch Breitband Oberösterreich ist schon in Grieskirchen tätig. In den Gebieten Annaberg, Am Parzerberg und Teilen von Parz hat das Unternehmen bereits mit den Grabungsarbeiten für die Verlegung von Glasfaserkabeln begonnen.


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