Insolvenzverfahren bei Grieskirchner Brauerei offiziell eröffnet
GRIESKIRCHEN. Nun ist es fix: Die Grieskirchner Brauerei stellt mit 29. September einen Insolvenzantrag.
Was sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet hatte, ist jetzt Gewissheit: Wie der Kreditschutzverband 1870 und Creditreform berichten wurde das Sanierungsverfahren bei der Brauerei Grieskirchen am Landesgericht Korneuburg offiziell eröffnet. Bei der Brauerei Grieskirchen GmbH wird das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet, bei der Muttergesellschaft MM Beteiligungs- und Beratungs GmbH ohne Eigenverwaltung.
34 Mitarbeiter, 166 Gläubiger betroffen
Die Aktiva belaufen sich bei der Brauerei Grieskirchen GmbH auf 3,2 Millionen Euro, die Passiva auf 5,6 Millionen Euro. Von der Insolvenz betroffen sind 166 Gläubiger und 34 Dienstnehmer. Bei der Muttergesellschaft MM, die die Beteiligung an der Brauerei verwaltet belaufen sich die Aktiva auf 358.000 Euro, die Passiva auf 3,7 Millionen Euro. Betroffen sind 27 Mitarbeiter. Die Löhne und Gehälter sind seit August 2020 offen.
Massiver Umsatzeinbruch als Ursache
Die Ursachen in der Insolvenz sollen massive Umsatzeinbrüche, bedingt durch die Schließung der Gastronomie durch die Corona-Krise sein. Hier fiele eine wesentliche Kundengruppe mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent weg. Der Umsatzverlust betrug heuer insgesamt 30 Prozent. Geplant ist nunmehr, das Unternehmen in reduziertem Umfang weiter zu führen. Der Standort Tirol (Kufstein) soll als Erzeugungsstandort beibehalten werden, jedoch soll der Handel nicht mehr selbst ausgeübt, sondern über Dritte abgewickelt werden. Die Abfüllung soll komplett ausgelagert werden, da in diesem Bereich hohe Personalkosten bestehen und die vorhandenen Maschinen veraltet und daher wartungsintensiv sind. Im Bereich der Logistik ist eine Reduktion des eigenen Fuhrparks geplant, hier will man lediglich im regionalen Nahbereich mit eigenen Fahrzeugen tätig sein, Touren in größerer Entfernung sollen zu Getränke-Großhändlern ausgelagert werden. Beim Personal sollen Kosten durch erhöhte Flexibilität eingespart und auch Mitarbeiter in noch nicht definiertem Umfang abgebaut werden. Auch im Bereich der Verwaltung erwartet man sich durch die Konzentration auf einen profitablen Kernbetrieb eine Einsparung bei den Überstunden und eine deutliche Reduktion der Kosten.
Zwei Brauerei-Insolvenzen innerhalb acht Jahren
Die Grieskirchner Brauerei ist neben Ritterbräu Neumarkt, die im Jahr 2012 in Konkurs ging, die zweite Brauerei im Bezirk Grieskirchen, die Insolvenz anmeldete.
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