
GRIESKIRCHEN. Die Helden der Corona-Krise sind die Arbeitnehmer - davon ist die Arbeiterkammer überzeugt. Besonders im Gesundheitssystem stehen die Mitarbeiter vor besonderen Herausforderungen. Die Situation für das Pflegepersonal sei schwierig und die Arbeitsbedingungen erschwert, wie die Betriebsrätin des Klinikum Grieskirchen Brigitte Huber-Reiter schildert.
Eines hätte sich laut Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer in den letzten Monaten gezeigt. Es sind die Beschäftigten, die das Land am Laufen halten - in allen Bereichen. Deshalb hätten sie mehr verdient als einen inszenierten Applaus. Daneben wurde das heurige Jahr für viele Menschen aber auch durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und damit herbe Einkommensverluste für viele Menschen im Bezirk Grieskirchen das Jahr 2020. Für das Personal im Gesundheitsbereich bedeutet die Corona-Pandemie indes „Arbeiten am Limit“. Das Klinikum in Grieskirchen wurde im März rasch auf den Notfallbetrieb umgestellt. Während des ersten Lockdowns sei die Lage überschaubar geblieben, jetzt befindet sich das Krankenhaus im Krisenmodus.
Befürchtungen eingetreten
„Das, was wir im Frühjahr befürchtet haben, ist nun eingetreten“, sagt Betriebsrätin Brigitte Huber-Reiter. Auf der Intensivstation liegen immer mehr beatmungspflichtige Corona-Patienten und auch auf den Normalstationen wird die Anzahl der Infizierten mit starken Symptomen täglich höher. Die Pflege und Betreuung dieser Menschen sei laut Huber-Reiter deutlich aufwendiger als bei anderen Erkrankungen, weil das Personal Schutzausrüstung und FFP2-Masken tragen muss. Das erschwere die Atmung und die Arbeit. Für alle Mitarbeiter im Haus sei die Arbeit sehr belastend – zum einen wegen der Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus, zum anderen weil manche Personen, die nicht ins Krankenhaus hineindürfen, ungehalten reagieren.
Problem: fehlendes Personal
„Das Problem sind nicht fehlende Betten – mit Betten kann man ganze Messehallen füllen. Das Problem sind die viel zu geringen Personalressourcen“, sagt die Betriebsrätin. Durch die angespannte personelle Situation herrscht für die im Dienst verbliebenen Kollegen keinerlei Dienstplanstabilität mehr: Sie müssen jederzeit mit einem Anruf rechnen, um einzuspringen und Dienste zu übernehmen oder auf anderen Abteilungen eingesetzt zu werden. Überstunden häufen sich.