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Rottenbacher Firma VTA wurde offenbar von Russen ausspioniert

Gertrude Paltinger, BSc, 05.11.2025 09:17

ROTTENBACH. Ein russischer Spion soll das Abwasseraufbereitungs-Unternehmen VTA in Rottenbach bespitzelt haben. Der Österreichische Verfassungsschutz ermittelt. 

Die Firma VTA Austria in Rottenbach (Foto: VTA)
Die Firma VTA Austria in Rottenbach (Foto: VTA)

Die Firma VTA (der Name steht für „Verfahrens Technologische Abwasseraufbereitung“) ist ein Anbieter von Lösungen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung. Das Unternehmen von Ulrich Kubinger in Rottenbach beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter und ist in über 80 Ländern aktiv. 

Wie Recherchen des Online-Mediums „Jetzt“ aufzeigen und die OÖNachrichten und der ORF berichten, soll ein russischer Agent bei der VTA spioniert haben. Für Kubinger ein Schock, wie er erklärt.

2012 wollte VTA nach Russland expandieren und suchte einen Mitarbeiter, um dort Kontakte herzustellen. Gefunden hat man diesen Kontaktmann in einem schon seit Jahren für VTA tätigen Klärfacharbeiter. Dieser reiste mehrere Male für VTA nach Russland. Kontakt hatte man auch zu einer russischen Universität. 2019 habe man aber die Bemühungen, nach Russland zu expandieren, aufgegeben. Der VTA-Mitarbeiter hatte auch losen Kontakt zu einem gewissen Sergei K., der in zuvor als Fahrer begleitet hatte. K. soll auch nach Österreich gekommen sein, auch nahm er an einer Veranstaltung bei VTA in Rottenbach teil. Niemand habe aber ahnen können, dass das ein russischer Spion sei, gibt Kubinger gegenüber den OÖNachrichten an. Das habe man erst im Dezember 2024 erfahren, als zwei Mitarbeiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) den Unternehmenssitz in Rottenbach besucht haben.

Das DSN ermittelt nun. Betont wird ausdrücklich: aber nicht gegen das Unternehmen VTA. 

Der Agent K. wird der Einheit 29155 des russischen militärischen Geheimdienstes zugeordnet, eine Einheit die für Mordanschläge im Ausland, Destabilisierung von Staaten, Cyberangriffe und Spionage bei ausländischen Unternehmen verantwortlich gemacht wird.

VTA-Chef Ulrich Kubinger vermutet, dass man es auf Betriebsgeheimnisse abgesehen hat. Er kann zugleich aber ausschließen, dass Wissen in Richtung Russland abgeflossen sei. Auch Schaden sei keiner entstanden. Denkbar sind aber auch Sabotageakte. Wirtschaftliche Kontakte zu Russland hätte es auch nie gegeben.

VTA steht weiterhin zu seinem Mitarbeiter. Man will aber die Sicherheitsmaßnahmen noch mehr verstärken. Außerdem arbeite man mit dem Verfassungsschutz zusammen.


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