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Die glücklichen Hühner der Wiltschko Brüder

Leserartikel Eva Leutgeb, 25.04.2019 17:55

GROSS GERUNGS. Man spürt es gleich, hier liegt viel Liebe zur Arbeit und zum Tier in der Luft. Wenn die Brüder Martin, Josef und Stefan Wiltschko ihr mobiles Hühnerstall-Gehege betreten, so kommt das Federvieh gleich angelaufen.

Stefan, Josef und Martin Wiltschko
Stefan, Josef und Martin Wiltschko

Den Familienbetrieb haben die Wiltschkos von ihren Eltern übernommen, die auch heute noch mithelfen. „Anfangs hatten wir nur 30 Hühner im Hof“, sagt Josef Wiltschko. Ihren Selbstbedienungs-Hofladen haben sie 2012 mit einem Sessel vor der Tür gestartet. Dort gibt es Waldviertler Erdäpfel, Mohn, Freilandeier und vieles mehr. „Das wurde sehr gut angenommen“, erzählt Josef weiter. Ausgeweitet wurde bald auf 200 Hühner mit artgerechter Bodenhaltung im Stall. Dann kam man auf die Idee mit dem mobilen Hühnerwagen, den man irgendwo einmal gesehen und der den Brüdern auf Anhieb gefallen hat. Seit 2017 steht nun der mobile Hühnerstall in Groß Gerungs bei der Zufahrt zum Herz-Kreislauf-Zentrum.

Hühner-Wohnmobil mit Sinn

Diese Art der Tierhaltung hat aber auch einen ganz bestimmten Zweck. Der Wagen wird samt der Umzäunung regelmäßig verschoben. So haben die Hühner immer frisches Gras auf etwa 1.000 Quadratmeter. Im Winter werden die Hennen mit dem Getreide aus der eigenen Ernte gefüttert und das Mobil ist für die kalte Waldviertler Jahreszeit auch sehr gut gedämmt. Mit Nippeltränken ist eine optimale und hygienische Wasserversorgung gewährleistet. Mittlerweile wohnen 350 Hühner - zugelassen wären mehr - im Mobil. Im Schnitt legt ein Huhn pro Woche sechs Eier, die täglich nachmittags abgenommen werden. Verkauft werden nur die Eier der ersten Legeperiode, da die Schale dicker und somit robuster ist. Wenn die Hühner ungefähr ein Jahr alt sind, werden sie wieder gegen jüngere getauscht.

Der eigentliche „Hendlbauer“ der Brüder ist Stefan, der Jüngste. Es ist ihm auch schon einmal schwer gefallen, ein Huhn nach einem Jahr wegzugeben. „Es hatte einen schiefen Schnabel“, sagt er und deshalb sei es ihm an das Herz gewachsen. Nach zwei Jahren hat er es schließlich einem Freund gegeben. Dem „Schiefschnabel“ geht es noch immer gut und er ist mittlerweile fünf Jahre alt.


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