GUTAU. Rund 150 Bürger sowie zahlreiche Gutauer Kinder folgten der Einladung, an der Zukunftsentwicklung der Gemeinde aktiv mitzuwirken. Dass die Möglichkeiten zur Beteiligung so vielfältig, originell und abwechslungsreich aufbereitet waren, haben viele Leute besonders positiv hervor gehoben.
Zu verschiedenen Schwerpunkten, die zur künftigen Entwicklung der Gemeinde Gutau abgefragt wurden, wurden insgesamt mehr als 4500 Votes abgegeben. Gefördert wird diese Initiative durch das Land Oberösterreich aus den Mitteln der „Agenda 21“.
Den Ortskern beleben und neu gestalten
Der Impulspunkt „Ortskern beleben“ war in einem Leerstand im Ortszentrum von Gutau eingerichtet. Das Team vom innovativen Linzer „Architekturfachgeschäft - Richard Steger“ bezog diesen Raum schon Tage vorher. Es versuchte, in kreativ aufbereiteten „Planungsdialogen aus der Vogelperspektive“ die Herausforderungen für die kommenden Jahre bewusst zu machen, damit der Ortskern in seiner Funktion als Markt erhalten bleibt. Der Leerstand dürfe nicht weiter voran schreiten, war der einhellige Tenor der Besucher, und ein Lebensmittelmittelmarkt an diesen Standort sei der idealste Frequenzbringen für ein belebtes Ortszentrum. Hierzu bedarf es jedoch der Bereitschaft der Eigentümer, an zukunftsweisenden Lösungen mitzuarbeiten. Sehr ansprechend fanden die Bürger auch, dass verschiedene Ideen, welche baulichen Möglichkeiten sich im Ortskern auftun könnten, von dem Planungsteam zum Teil gleich in Skizzen dargestellt wurden.
Gutau - wirklich nachhaltig!
Bei diesem Impulspunkt im Pfarrheim konnte jeder online seinen eigenen okologischen Fußabdruck berechnen lassen. Der Ergebnis-Trend machte sichtbar, dass die Gutauer Bevölkerung nahe am europäischen Durchschnitt des gesamtökologischen Flächenverbrauchs liegt. Wo die Gemeinde ganz konkret den Hebel für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung ansetzen kann, wurde an wichtigen Schlüsselthemen abgefragt, wie beispielsweise Erneuerbare Energie, Ökosoziale Siedlungsentwicklung, Erhalt der Artenvielfalt, Einschränkung der Bodenversiegelung, wohnnahe Arbeitsplätze, Förderung innovativer Start-Up-Unternehmen, Zeitgenossenschaft und mehr.
Mensch im Mittelpunkt
Der Mensch im Mittelpunkt war ein ebenfalls gut besuchter Impulspunkt im „KuBuS Gutau“. Vor allem soziale Themen bestimmten diesen, ergänzt durch Fragen zur medizinischen Versorgung, zu den Freizeitangeboten sowie zum Hallenbad, dessen Erhalt fast einstimmig erwünscht wird. Sehr große Nachfrage erhielt der dort aufgebaute Bewegungsparcour für Kinder, der allerdings auch manch Erwachsenen Spaß bereitetet.
Was schätzen die Menschen an Gutau
Miteinander mehr erreichen war der Leitgedanke, der sich durch den vierten Impulspunkt in der Zeug-Färberei Gutau zog. „Was schätzen die Menschen an Gutau ganz besonders?“. Mit dieser Frage wollten die Initiatoren bewusst machen, dass Gutau eine wirklich lebenswerte Gemeinde ist. Dazu passend wurden auch hier zusätzlich themenbezogene Abfragen vorgenommen, u. a. zur Wohnqualität in der Gemeinde, zum Gemeinschafts- und Vereinsleben, zur Positionierung von Gutau als Färbergemeinde und zu den Chancen, Gutau als Ausflugsziel weiter zu entwickeln.
Wie geht es weiter?
„Die Ergebnisse motivieren sehr, mit dem nun zu erarbeitenden Zukunftsprofil mutige Weichenstellungen für die kommenden Jahre zu treffen“, betonte Bürgermeister Josef Linder bei der Abschlussveranstaltung. Er bedankte sich weiters bei allen Akteuren und Helfern, und verwies darauf, dass bereits im April die Auswertung der Ergebnisse vorliegen werde. Für die zahlreichen Kinder, die an sieben Stationen ihre Mitmach-Stempeln sammeln konnten, gab es am Schluss nette Preise, die von der Gemeinde, von heimischen Firmen und von den beauftragten Beratungseinrichtungen „Ideenkreis Schleedorf“ und „Architekturfachgeschäft“ gespendet wurden.
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