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Färbergemeinde Gutau hat einen „Färberturm“

Mag. Michaela Maurer, 24.03.2020 13:31

GUTAU. Seit 2014 hat der Verein Zeugfärberei in der Alten Schule ehrenamtlich eine Expereimentalwerkstätte für Färben und Drucken aufgebaut. Ein EU-Projekt ermöglichte nun den Ausbau der Werkstatt. An die Alte Schule wurde ein „Färberturm“ angebaut. Auch das Färbermuseum wird weiter ausgebaut.

  1 / 4   . Die Außenfassade greift die beim Färben mit Indigo entstehende Farbabfolge von Grün nach Blau auf. Foto: Christian Mayrhofer

Der Verein Zeugfärberei vermittelt die Färberei mit Indigo und andere textile Techniken im Rahmen des Otelo Gutau an Interessierte. 

Vor kurzem wurde an die Alte Schule in Gutau ein bunter Turm angedockt, so vorsichtig, dass dabei kein einziger Baum zu Schaden kam. Der auffällige Bau dient zum Verblauen (Oxidieren) und Trocknen der in der Zeugfärberei gefärbten Stoffe. Die Außenfassade greift die beim Färben mit Indigo entstehende Farbabfolge von Grün nach Blau auf – eine Idee des Teams der Zeugfärberei. Der neue „Färberturm“ ist nun ein deutlich sichtbares Zeichen dafür, dass in der Färbergemeinde Gutau heute wieder gefärbt wird.

Projekt Österreich-Tschechien

Mit der Fertigstellung des Gebäudes hat die Gemeinde Gutau ein wichtiges Etappenziel als Projektträger im Rahmen des Interreg 5a-Projektes Lidová kultura / Volkskultur Österreich-Tschechien erreicht. Am 11. November hatten die Arbeiten mit der Adaptierung der Färberwerkstatt, dem Einbau der beiden Küpen und den Fundamentierungsarbeiten im Außenbereich begonnen. Während der Wintermonate ging es im Inneren des Gebäudes mit den Maler-, Bodenversiegelungs-, Elektriker- und Wasserinstallationsarbeiten weiter.

Verzögerungen wegen Corona-Maßnahmen

Begünstigt durch das frühlingshafte Wetter konnten ab Anfang März die Zimmer- und Dachdeckerarbeiten durchgeführt werden. Um die Baustelle vor der Corona-bedingten Einstellung der Arbeiten noch abzusichern, wurde zuletzt noch das nicht mehr benötigte Gerüst abgebaut. Im Inneren fehlen nur noch einige Wasser- und Elektroinstallationen, Geländer sowie Vorrichtungen zum Färben und Trocknen. Ohne das Virus hätte die Zeugfärberei ihre neue Werkstatt wie geplant beim Färbermarkt am 3. Mai der Öffentlichkeit präsentieren können.

Viele Freiwillige im Einsatz

Um die Kosten im Rahmen zu halten war das Team der Zeugfärberei mit Freiwilligen unermüdlich im Einsatz, koordinierte die Arbeiten und leistete viele hundert Arbeitsstunden. Auch die Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Gutau übernahmen immer wieder Arbeiten. Die Professionisten brachten nicht nur ihr fachliches Know-How ein, sondern unterstützten das Projekt auch durch ihr freundliches Entgegenkommen bei Nachverhandlungen und bei der Rechnungslegung sowie durch die bereitwillige Einbindung der freiwilligen Helfer bei der Ausführung der Aufträge.

Der Öffentlichkeit bald vorstellen 

Auch im Färbermuseum ist viel passiert. Nachdem das Land Oberösterreich der Gemeinde Gutau die Finanzmittel zum Ankauf des Färberhauses zur Verfügung bewilligt hatte, beschloss der Gemeinderat den Finanzierungsplan und den Kaufvertrag. Damit können nun auch hier die weiteren Schritte geplant werden. Durch die Covid19-Pandemie ist nun eine unfreiwillige Pause eingetreten, die aber zum Atemholen und zur Planung der weiteren Arbeiten und Aktivitäten genutzt wird. Wie die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern aus Tschechien und Niederösterreich weitergeht, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Es sind noch mehrere gemeinsame Workshops, Veranstaltungen und Ausstellungen geplant. Sobald sich die Verhältnisse normalisiert haben und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, soll die neue Gutauer Färberwerkstatt jedenfalls in geeigneter Form der Öffentlichkeit präsentiert, gefeiert und zugänglich gemacht werden.


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