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Naturtipp: Der Zaunkönig: klein, aber oho!

Martina Gahleitner, 10.04.2015 10:00

Einst gab es unter den Vögeln einen Wettkampf: Wer am höchsten fliegen könnte, sollte König sein. Der Adler hatte es beinahe geschafft, wäre da nicht dieses listige kleine Federknäuel gewesen, dass sich als schwarzer Passagier in seinen Federn versteckt hatte um dann noch ein bisschen höher zu fliegen: Der Zaunkönig durfte sich zwar „König“ nennen, musste sich aber fortan im dichten Gebüschen, in Zäunen und Hecken vor dem Zorn der anderen Vögel verstecken.

Ein dreist aufgestelltes Schwänzchen kennzeichnet den König der Vögel. *Foto: wikipedia.org/Andreas Trepte
So also kam dieses trollige, braune Vögelchen mit seinem vorwitzig aufgestellten Schwanz zu seinem Namen. Wenn man ihn jetzt auch nur oft – kaum sichtbar - wie eine Maus durchs Gestrüpp huschen sieht, so hört man ihn doch oft laut „tek“, „tek“ rufen. Er gehört zwar zu den kleinsten aber dafür den lautesten Schreihälsen im Wald. Oft hört man ihn auch im Winter, denn er zieht nicht wie viele andere Insektenfresser in den sonnigen Süden. Dann heißt es aber oft zu mehreren in Vogelnestern eng zusammenkuscheln, um die kalte Jahreszeit zu überstehen.   Mit seinem feinen pinzettenartigen Schnabel findet er auch Nahrung in den feinsten Ritzen und Spalten und kommt aufgrund seiner Größe auch dort noch hin, wo ihm selbst eine Schlange kaum folgen kann. Manchmal sieht man ihn auch flink an Bächen entlangfliegen. Er erinnert dann etwas an die größere Wasseramsel, die auch tatsächlich eine der nächsten Verwandten ist.   Dass es auch ein so listiger König heute nicht mehr leicht hat, hat schon der Dichter Eugen Roth erkannt: “Man trifft heut manchen Zaungast zwar, doch der Zaunkönig, der wird rar, der durch die Gärten, grün umbuscht, so winzig wie ein Mäuschen huscht.“   Verfasser: Josef Springer www.boehmerwaldnatur.at

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