Naturtipp im Juni: Die Zauneidechse - Kriechtier des Jahres
Die hübschen Zauneidechsen – Kriechtier des Jahres 2020 – sind bei uns im Mühlviertel neben besonnten Stellen auf Trockenrasen mit niedrigem Gebüsch sowie Ast- und Steinhaufen anzutreffen. Wasser muss nicht unbedingt erreichbar sein; Regen- und Tautropfen zum Auflecken decken offenbar das Trinkbedürfnis.
Die Winterquartiere in trockenen, frostfreien Erdhöhlen werden Mitte bis Ende März verlassen, wobei zuerst die Männchen und die Jungtiere, etwa eine Woche später dann die Weibchen erscheinen. Während die Jungtiere und die Weibchen braungrau gefärbt sind, färben die geschlechtsreifen zwei- bis dreijährigen Männchen nach einer Häutung um. Die Flanken und die Unterseiten erscheinen nun grün.
Regelmäßige Häutung
Um wachsen zu können, müssen sich die Eidechsen von Zeit zu Zeit häuten. Nach der Häutung beginnen sie mit ihren Paarungsspielen, bei denen die Männchen Geduld haben müssen, bis das Weibchen stillhält. Paarungsunwillige Weibchen schlagen unwillkommene Freier in die Flucht.
Die Eier werden unter Grasbüscheln oder in lockeres Erdreich abgelegt und reifen ohne Zutun der Alttiere innerhalb von sechs Wochen heran. Ende Juni, Anfang Juli sind bei günstigem, warmem Wetter schon die ersten Jungeidechsen beim Sonnenbaden zu entdecken.
Insekten-Fresser
Der Beutefang ist eine der wichtigsten Aufgaben der Zauneidechsen. Kaum sind die Tiere ausreichend aufgewärmt, suchen sie nach Spinnen und Insekten. Eidechsen fangen aber nicht nur Beute, sie sind auch Nahrung für andere Tiere. So zum Beispiel für Rabenkrähen, Elstern, aber auch für Katzen. Werden sie am Schwanz gepackt, so bricht dieser ab und lenkt die Aufmerksamkeit des Jägers auf sich selber. In der Zwischenzeit versuchen die Echsen zu entfliehen.
Lebensräume sichern
Die zwölf Öko-Inseln der önj Haslach bieten neben den Zauneidechsen auch den Bergeidechsen ausreichend Überlebensräume.
Verfasser: Karl Zimmerhackl
Naturschutzjugend önj Haslach
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