Erdkabel statt Freileitung sichert Stromversorgung auch bei extremen Verhältnissen
HELFENBERG. Damit sich die witterungsbedingten Probleme bei der Stromversorgung, die zu Jahresbeginn aufgetreten sind, nicht wiederholen, hat die Netz OÖ 500.000 Euro in eine neue Versorgungsleitung investiert: Eine der am schwersten betroffenen Mittelspannungsleitungen in der Gemeinde Helfenberg wurde über den Sommer durch ein Erdkabel ersetzt.
In Helfenberg konnten nach dem Schneedruckereignis zu Jahresbeginn die Schäden an einer teilweise durch Waldgebiete verlaufenden Mittelspannungsfreileitung nicht sofort behoben werden. Teile der Gemeinde wurden deshalb über mehrere Wochen hinweg mit einem mobilen Stromaggregat versorgt.
Das kann jetzt nicht mehr passieren: Bereits im Februar wurde ein Projekt zur Verkabelung der betroffenen Leitung zur Prüfung eingereicht. Start der Bauarbeiten war im August, seit wenigen Tagen ist das neue Versorgungskabel mitsamt der neuen Trafostation nun in Betrieb.
Erdkabel in steilem Gelände verlegt
Die neue Kabelverbindung hat eine Länge von rund zweieinhalb Kilometern und führt großteils entlang des öffentlichen Straßen- und Wegenetzes. Besondere Herausforderung war ein Teilstück, bei dem das 30-kV-Erdkabel in extrem steilem Gelände verlegt werden musste. Die Netz Oberösterreich hat in die neue Versorgungsleitung rund 500.000 Euro investiert.
Versorgungssicherheit
Die Netz Oberösterreich hat in den vergangenen Jahren ein intensives Verkabelungsprogramm von besonders störungsanfälligen Leitungen auf den unteren Spannungsebenen umgesetzt. Mittelspannungsleitungen (30.000 Volt) übernehmen den Stromtransport von den Umspannwerken zu den Trafostationen. Von diesen wird die elektrische Energie über Niederspannungsleitungen (400 Volt) an die Kundenanlagen verteilt. Heute ist ein Drittel der fast 8.000 Leitungskilometer im Mittelspannungsnetz als Erdkabel ausgeführt. Im rund 23.500 Kilometer langen Niederspannungsnetz beträgt der Kabel-Anteil 74 Prozent.
Bisher wurden mehr als 75 Millionen Euro investiert. In den vergangenen Jahren wurden über 300 Einzelprojekte im gesamten Netzgebiet umgesetzt und dabei rund 500 Kilometer Freileitungen abgetragen und durch Erdkabel-Verbindungen ersetzt.
Hochspannungsnetz ist Rückgrat
Am Hochspannungsnetz, das mit 110.000 Volt (110 kV) betrieben wird und die Umspannwerke untereinander sowie mit Kraftwerken verbindet, sind auch im vergangenen, extremen Winter keine Schäden aufgetreten. Es hat sich erneut als zuverlässiges Rückgrat der Stromversorgung in Oberösterreich erwiesen.
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