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200 Osterlämmer tummeln sich auf dem Abraham-Hof

Mag. Michaela Maurer, 23.03.2016 09:00

HIRSCHBACH. Das Lamm hat zu Ostern eine wichtige Bedeutung. Auch die Nachfrage für Lammfleisch steigt zu dieser Zeit. Manuela und Ernst Freudenthaler haben einen von vielen Schaf-Betrieben im Bezirk Freistadt.

Timo und Nadine haben große Freude mit den Lämmern.
  1 / 4   Timo und Nadine haben große Freude mit den Lämmern.

In der Bibel hat das verletzliche Lamm einen wichtigen Stellenwert. Beim Auszug Israels aus Ägypten diente dessen Blut als Schutz, der leidende Gottesknecht in der Bibel wurde als Lamm Gottes bezeichnet und in der Folge dann auch Jesus Christus. Das Lamm wird vor allem mit Ostern verbunden.

Bereits Anfang Februar kommen die ersten Lämmer auf dem Abraham-Hof der Familie Freudenthaler zur Welt. Innerhalb von drei Wochen tummeln sich dann zirka 200 Jungschafe von 120 Mutterschafen und zwei Widdern in den Ställen. Drei Mal täglich werden die Jungtiere gefüttert. Die ersten Lämmer werden nach zwei Monaten verkauft. „Die Hälfte unserer Lämmer werden für die Landschaftspflege verkauft“, sagt Ernst Freudenthaler. „Die Schafe werden bis Herbst auf Wiesen gehalten und dann erst zum Schlachthof gebracht. Schafe für die Landschaftspflege zu halten ist ein steigender Trend. Wurden vor zwei Jahren noch 40 Lämmer für diesen Zweck verkauft, sind es dieses Jahr 96.“ 20 Lämmer werden für die Eigenzucht behalten und der Rest im Alter von fünf bis sechs Monaten an einen Supermarkt verkauft. „Mit zirka sechs Monaten kommen die Lämmer dann in die Geschlechtsreife und entwickeln einen anderen Geschmack. Das mag nicht jeder.“

Fast alles verwerten

„Bei einem Schaf kann man fast alles verwerten“, sagt Ernst Freudenthaler. Die Milch wird für die Herstellung von Schnittkäse am Hof verwendet. Ein Teil der Milch geht an die Bio-Käserei Ortner in Gutau, die Weichkäse herstellt. Die Wolle wird in Liebenau und Weitersfelden verarbeitet. Sogar die Schmutzwolle wird für die Herstellung von Dünger und Mulchmaterial verwendet. Familie Freudenthaler isst auch selbst gerne Lammfleisch. „Besonders beliebt ist die Lammkrone, das Rückenteil. Es ist sehr edel zart“, erklärt Manuela Freudenthaler. Ihre Lieblingsspeise ist das Lammschnitzel. „Das ist besser und zarter als jedes andere Schnitzel.“ Lammragout, gegrillte Lammkoteletts, Lammfaschiertes oder Lammgulasch – für die Verwendung von Lammfleisch gibt es eine große Auswahl. Auch für das Zubereiten von Speisen mit Schafkäse hat Manuela Freudenthaler einen Tipp: „Einfach eine Schüssel Salat zubereiten. Schnittschafkäse in Speck einrollen und kurz ohne Öl anbraten. Bevor der Käse schmilzt aus der Pfanne nehmen und auf den Salat geben.“

Alternative gesucht

Auf Schafe umgestellt hat Familie Freudenthaler 2006: „Wir hatten Kühe und hätten viel umbauen müssen. Wir haben eine neue Nische gesucht.“ Zuerst hat es die Familie zwei Jahre mit der Zucht von Merino-Schafen versucht. „Das Messverfahren der Schafe war uns zu umständlich und wir haben wieder auf Milchproduktion mit Ostfriesischen Schafen umgestellt.“ Zur Zucht werden Laucane-Widder verwendet.


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