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Ein Friedenslied geht um die Welt: „Stille Nacht“ feiert 200 Jahre

Sabrina Reiter, 25.11.2018 07:25

HOCHBURG-ACH. Am Heiligen Abend 1818 sangen Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr zum ersten Mal „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in Oberndorf. 200 Jahre später singen es rund zwei Milliarden Menschen in über 300 Sprachen auf der ganzen Welt.

Foto: Stille-Nacht-Gesellschaft Oberndorf
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Ein Weihnachten ohne diese Zeilen ist kaum noch vorstellbar. „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ist UNESCO-Weltkulturerbe und Weltfriedenslied, internationales Kulturgut und musikalisches Erbe. Am Heiligen Abend vor genau 200 Jahren führten es der Salzburger Hilfspfarrer Joseph Mohr und Komponist Franz Xaver Gruber erstmals in der St. Nikola Kirche Oberndorf auf. Von dort aus gelangte es über einen Zillertaler Orgelbauer nach Tirol. Tiroler Sänger brachten es nach ganz Europa und Amerika und Missionare trugen es in die ganze Welt hinaus. Heute gleicht das Lied einer Friedensbotschaft und wird weltweit in über 300 Sprachen und Dialekten gesungen. Was viele nicht wissen: Ursprünglich hatte „Stille Nacht, Heilige Nacht“ sechs Strophen – die dritte, vierte und fünfte gerieten jedoch in Vergessenheit.

Wurzeln im Innviertel

Gruber wuchs in Hochburg-Ach im Bezirk Braunau als Sohn eines armen Leinwebers auf. Schon früh entdeckte er sein Talent für das Orgelspielen, das der Lehrer Andreas Peterlechner förderte. In Ried im Innkreis besuchte der junge Gruber einen dreimonatigen Vorbereitungskurs für Lehrer an Trivialschulen und legte dort seine Lehramtsprüfung ab. Danach trat er seinen Lehrerposten in Arnsdorf an, wo er Schulmeister, Mesner und Organist wurde. Auch in Oberndorf war er als Organist tätig, wo er schließlich Joseph Mohr begegnen sollte, der die Zeilen für „Stille Nacht, Heilige Nacht“ verfasste.

Landesausstellung

Die Franz Xaver Gruber Gemeinschaft macht es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe, das Erbe des berühmten Komponisten aus Hochburg-Ach zu erhalten. Etwa mit dem Franz Xaver Gruber Gedächtnishaus, dem Historienspiel „Die Suche nach der Stillen Nacht“ oder dem Friedensweg. Am 25. November, zum Geburtstag Grubers, wird zudem heuer erstmals ein Friedenspreis verliehen. Hochburg-Ach ist außerdem einer von neun Schauplätzen in Salzburg, Oberösterreich und Tirol der diesjährigen überregionalen Landesausstellung zum Thema 200 Jahre Stille Nacht. Anlässlich des Jubiläums hat die Gemeinde heuer den offiziellen Christbaum für den Linzer Hauptplatz zur Verfügung gestellt.

Krippe und Ausstellung

Im Museum Innviertler Volkskundehaus in Ried widmet sich die diesjährige Weihnachtsausstellung von 23. November bis 2. Februar der Entstehung und Verbreitung des berühmten Weihnachtsliedes.Dort ist auch die aufwendig restaurierte Stille Nacht-Krippe zu sehen, vor der am Heiligen Abend 1818 erstmals „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erklang.


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