HOFAMT PRIEL/USA. Höchste Ehren für Wissenschaftler Michael Stadler: Für seine Forschungen wird der Hofamt Prieler im Weißen Haus von Präsident Barack Obama als bester Nachwuchswissenschafter ausgezeichnet.
Im Jahr 1996 rief US-Präsident Bill Clinton eine Auszeichnung für die erfolgreichsten Nachwuchsforscher in den Vereinigten Staaten ins Leben. Zwanzig Jahre später ist auch ein Niederösterreicher unter den Preisträgern. Michael Stadler (41) wird im Frühling – der Termin steht noch nicht fest – als einer von etwa hundert Wissenschaftlern aus diversen Forschungsbereichen zum Empfang ins Weiße Haus gebeten und dort für seine Arbeiten im Bereich Energie ausgezeichnet. „Es ist für junge Wissenschaftler die höchste Auszeichnung“, berichtet Stadler über die bevorstehende Ehrung.
Nominierung überraschend
Bereits im Jahr 2013 wurde Stadler, der am Lawrence-Berkeley-Laboratory in Kalifornien sein eigenes Forschungsteam leitet, für die Auszeichnung nominiert. Damals allerdings ohne Mitwissen des Absolventen der Technischen Universität Wien. „Anscheinend hat mich das Energieministerium aufgrund meiner Erfolge nominiert. Danach wurden in den verschiedenen wissenschaftlichen Gremien die Kandidaten evaluiert und dem Weißen Haus zur Begutachtung vorgelegt. Vor zwei Wochen hat mich dann eine E-Mail vom Weißen Haus erreicht, dass eine Pressemeldung über meine Auszeichnung ausgeschickt wurde. Mir war zunächst nicht klar, um was es ging, aber im Nachhinein fiel mir ein, dass ich immer wieder E-Mails vom Weißen Haus bekommen habe. Da ich aber nichts von einer Nominierung wusste, habe ich die immer ignoriert“, blickt Stadler zurück.
Kluge Energiesysteme
Die fachkundige Jury überzeugte der gebürtige Yspertaler, der seinen beruflichen Schwerpunkt im Jahr 2008 in die USA verlegte und schon zuvor während der Studienzeit erste Kontakte nach Amerika geknüpft hatte, mit seinen Forschungen im Bereich Energie. „In Europa gliedert sich mein Forschungsbereich in den Bereich „Smartgrids“ ein. Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit intelligenten Steuerungen dezentraler Energiesysteme, wie der Photovoltaik oder Windkraftanlagen. Etwa mit der Frage, wie man auch zu Zeiten eines erhöhten Stromverbrauchs effektive Versorgung bewerkstelligen kann. Das ist in den USA ein großes Thema. Ein anderer Aspekt ist die Forschung an Lösungen bei Problemen im Stromnetz (z.B. Über- oder Unterspannung) und wie man es schafft, dass unter anderem Photovoltaik-Anlagen auch bei solchen Problemen im Stromnetz weiter genützt werden können“, klärt Stadler auf. Trotz seiner beruflichen Tätigkeit in den Vereinigten Staaten war der Hofamt Prieler in den vergangenen Jahren auch in der Heimat wissenschaftlich sehr aktiv. Von 2010 bis 2014 arbeitete er mit seinem österreichischen Forschungsverein „Zentrum für Energie und innovative Technologien“ an einem EU-Projekt mit anderen europäischen Forschungseinrichtungen und Energieversorgern. „Diesen Verein möchte ich reaktivieren“, erklärt der Top-Wissenschaftler.
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