Bernhard Quereser plant bei den Special Olympics Winterspielen in Villach sein großes Comeback
HOFKIRCHEN. Bernhard Quereser fährt seit seinem fünften Lebensjahr Ski. Mit 16 Jahren hat er das erste Mal an einem Special Olympics-Bewerb teilgenommen. Zuletzt holte er eine Bronzemedaille bei den Special Olympics World Games in Schladming. Diesen Erfolg will er bei den Special Olympics Winterspielen, die vom 22. bis 28. Jänner in Villach stattfinden, wiederholen.
Skifahren gehört für Bernhard Quereser, der im Lebenshilfe Oberösterreich Wohnhaus Hofkirchen wohnt und in Neuhofen an der Krems aufgewachsen ist, zum Leben dazu. Wenn es für seine Eltern und seine drei Geschwister ab auf die Piste ging, war er ganz selbstverständlich dabei und hatte viel Spaß. „Bernhard ist mir immer nachgefahren und hat dadurch gelernt. Bei ihm hat es etwas länger gedauert als bei anderen Kindern, aber was macht das schon?“, so sein Vater und Trainer Walter Quereser.
Wettkampfpause nach Tod der Großeltern
Bei seiner ersten Teilnahme an Special Olympics Ski-Bewerben 1995 in Waldhausen wurde Bernhard Quereser von seinen Großeltern begleitet. 1996 feierte er als Schwimmer Erfolge, und auch 1997 kämpfte er erfolgreich um Medaillen. Als die Großeltern verstarben, bedeutete dies zuerst einmal eine Wettkampfpause. 2014 organisierte Queresers Bruder Christoph als Weihnachtsgeschenk die Teilnahme an den Special Olympics-Sommerspielen in Klagenfurt. Danach folgten Teilnahmen an Bewerben in Hallein (2015), Schladming (Pre-Games 2016), die 2017 in einer Bronzemedaille im Super G und dem fünften Platz im Riesentorlauf bei den Special Olympics World Games in Schladming gipfelten. Dazu wurde mit seinem Vater, der als pensionierter Sportlehrer die Funktion des Trainers übernahm, wöchentlich trainiert.
Keine Teilnahme bei Sommerspielen
Im Juli 2016 musste sich Bernhard Quereser einer schweren Operation an der Lunge unterziehen. Bereits acht Monate nach der Operation stand er bei den Special Olympics World Winter Games in Schladming auf der Piste und erzielte sensationelle Erfolge. Als 2018 die Nationalen Sommerspielen im Heimatbundesland Oberösterreich stattfanden, verordnete der Arzt Schonung, und so fiel die Teilnahme am Schwimmbewerb ins Wasser.
Weitere Erfolge im Visier
Bei den anstehenden Special Olympics Winterspielen will der heute 40-Jährige sein Comeback feiern. Quereser geht in den Disziplinen Riesentorlauf und Super G an den Start, um seine Erfolge von Schladming zu wiederholen. Dazu hat er unter anderem eine Trainingswoche im Skigebiet Lackenhof am Ötscher mit dem Schiklub 76 Haid verbracht, in dem er und sein Vater Mitglieder sind.
Über die Special Olympics Winterspiele 2020
Insgesamt werden 81 Special Olympics Athleten der Lebenshilfe Oberösterreich nach Villach reisen. Die Nationalen Special Olympics Winterspiele 2020 finden vom 22. bis 28. Jänner 2020 in Villach mit den Außenstellen Feistritz an der Gail und Hohenthurn statt. 1.000 Sportler werden in zehn Sportarten antreten. Die ausgetragenen Sportarten sind: Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Floorball, Langlauf, Schneeschuhlauf, Ski Alpin, Snowboard, Stocksport, Tanzen sowie die Demonstrationssportart MATP (Motor Activity Training Program - Programm für Menschen mit hohem und höchstem Förderbedarf).
Über Special Olympics
Special Olympics ist die weltweit größte Organisation für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und bietet 4,5 Millionen Athleten in 175 Ländern sowohl Training als auch sportliche Wettkämpfe. Im Zweijahres-Rhythmus werden nationale Sommer- bzw. Winterspiele organisiert. Special Olympics richtet sich an Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, während sich bei den Paralympics Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung messen.
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