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Kinderburg Rappottenstein öffnete die Tore zum Geburtstagsfest

Olivia Lentschig, 06.06.2016 11:38

BEZIRK HORN. Es war definitiv kein Tag wie jeder andere: am Samstag, den 4. Juni feierte die Kinderburg Rappottenstein ihren 5. Geburtstag. Das Rote Kreuz lud aus diesem Anlass zur großen Geburtstagsfeier und öffnete die Burg für Groß und Klein. Gaukler, Stelzengeher und ein umfangreiches Programm erwartete die Gäste, die auch zahlreich zur Burg strömten. Zu den Highlights zählten sicherlich die Autogrammstunde von Doppelolympiasiegerin Michi Dorfmeister und das kreative Gestalten mit Künstlerin und Kinderburg-Botschafterin Christa Hameseder.

Fotos: RK NÖ / M. Kaltenegger und RK NÖ / N. Kneissl-Winkelmüller
  1 / 8   Fotos: RK NÖ / M. Kaltenegger und RK NÖ / N. Kneissl-Winkelmüller

„Vor fünf Jahren haben wir gemeinsam die Burgtore erstmals geöffnet – für ein Projekt, das seinesgleichen sucht“, erklärte Landesrätin und Kinderburg-Botschafterin Mag. Barbara Schwarz. „Das Team der Kinderburg Rappottenstein hat in dieser kurzen Zeit großartiges geleistet und wohl mehr als nur die Erwartungen erfüllt. Heute ist die Kinderburg bereits eine etablierte Institution, die hier nicht mehr wegzudenken ist. Viele Familien haben dieses Angebot bereits genutzt, um ein wenig Zeit für sich zu gewinnen und das eigene Schicksal einmal in Ruhe aufarbeiten zu können.“

Die Kinderburg Rappottenstein bot am Samstag aber nicht nur ein buntes Programm für die ganze Familie, sie gab auch Einblick in das Angebot der Kinderburg. „Auf der Kinderburg können Familien Kraft tanken, die von einem Todesfall in der Kernfamilie betroffen sind oder die vom schweren Krankheitsfall eines Familienangehörigen gezeichnet sind“, erklärte Präsident Willi Sauer, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Bei unserem Jubiläumsfest geben wir unter anderem auch Einblick in unser Erholungsanbot für betroffene Familien, die Burg und die Räumlichkeiten können besichtigt werden und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzählen von unserem Angebot.“

Die Besucher nutzten auch gerne die Möglichkeit, die Jahrhunderte alte Burg zu besichtigen und ließen sich von Stelzengehern, Narren und Gauklern ins Mittelalter versetzen. Für Spiel und Spaß sorgten das Kasperltheater der „Bühne Wien“, Pony- und Pferdereiten mit dem Partnerbetrieb Pferdehof Kurzmann aus Pirkenreith, NaturMusik Workshops sowie eine Spielestation der Landjugend Allentsteig. Die Künstlerin und Kinderburg-Botschafterin Christa Hameseder lud zudem kleine und große Besucher zum gemeinsamen Malen ein und natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Auch die Kinderburg Botschafterinnen durften nicht fehlen: Landesrätin Barbara Schwarz, die Künstlerin Christa Hameseder, Christine Marek und Michi Dorfmeister gratulierten zum Geburtstag. Unterstützt wird die Kinderburg Rappottenstein übrigens durch zahlreiche helfende Hände sowie Partner, Vereine und Unternehmen – wie die Firmen Lidl, UNIQA, Mautner Markhof, B. Braun, Berger Schinken, Fressnapf, Human Media-Direct Mind, Mars Österreich und andere.

Über die Kinderburg Rappottenstein

Einige Tage zwischen den vielen Krankenhausaufenthalten mit der ganzen Familie einfach einmal zur Erholung wegfahren, um neue Kraft zutanken, das Erlebte zu verarbeiten. Ein Traum von vielen Familien, die sich dem Leben mit einem schwerkranken Kind – oder auch einem schwerkranken Elternteil – stellen müssen. In den therapiefreien Zeiten ist die Familie meist auf sich selbst gestellt, Erholung und Entspannung kennen sie nur aus Erzählungen. Ebenso schwierig ist die Situation für Familien, welche den Tod eines Elternteils oder eines Kindes durch Krankheit oder Unfall verarbeiten müssen. Jedes Familienmitglied muss das Erlebnis aufarbeiten und sich über den eigenen Platz im neuen Familiengefüge klar werden.

Gerade jetzt ist es besonders wichtig, einen Ort zu finden, an dem die Welt für einige Zeit in Ordnung kommt, einen Fels in der Brandung – eine Burg auf festem Granit – die mittelalterliche Kinderburg Rappottenstein. Das Rote Kreuz Niederösterreich ermöglicht gemeinsam mit der Familie Abensperg und Traun Familien diese besondere Art von Erholung und Trauerarbeit.

Das Wesentliche bei der Erholung auf der Kinderburg Rappottenstein ist, dass sich natürlich das kranke Kind wohlfühlt und die vielen Therapien auch einmal vergessen kann. Gleichzeitig sollen die Eltern und gesunden Geschwister wieder in den Vordergrund geholt und auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. „Familien haben während ihrer Zeit auf der mittelalterlichen Kinderburg Rappottenstein die einzigartige Gelegenheit etwas für ihre Seele zu tun und das Erlebte aufzuarbeiten. Durch das umfangreiche Angebot können sich Kinder und Eltern für einige Zeit fallen und die energieraubenden Krankenhausaufenthalte hinter sich lassen „, meint Sauer. „So können bis zu zwei Familien mit ihren Kindern gleichzeitig Gast auf der Kinderburg Rappottenstein sein, um eine familiäre Atomsphäre zu bewahren und individuelle Betreuung sicher zu stellen.“

Raum für Trauer

Auch beim Verlust eines geliebten Menschen steht die Kinderburg den Familien auf ihrem Weg ein Stück weit zur Seite. Tod, Verlust und Trauer sind in der Gesellschaft sehr schwierige Themen, die oft nicht angesprochen werden. Jeder Mensch geht auf andere Art mit Verlust um. Auf der Kinderburg Rappottenstein steht die altersgerechte Trauerbegleitung im Vordergrund. So werden Kerzen gebastelt oder Erinnerungsalben gemeinsam mit den Kindern gestaltet. Individuelle Betreuung und Beratung stehen im Vordergrund und auch eine Psychologin sowie eine Psychotherapeutin für Kinder stehen als wichtige Stützen zur Verfügung.

Das Team der Kinderburg steht in jedem Fall vor Ort mit Rat und Tat zur Verfügung und organisiert verschiedene Freizeitaktivitäten für die ganze Familie. Auf der Kinderburg Rappottenstein wird der Fokus allerdings nicht nur auf die Kinder gelegt, sondern auf die gesamte Familie. So können auch die Eltern etwas mehr Zeit zu zweit verbringen und für sich und ihre Partnerschaft Kraft tanken, während ihre Kinder betreut werden. Auch der Kontakt mit den Hasen, Ziegen und Alpakas, welche auf der Kinderburg Rappottenstein wohnen, hilft den Kindern und Eltern in ihren schwierigen Situationen. Durch den Kooperationspartner Rotes Kreuz Niederösterreich wird sehr eng mit Psychologen und Fachpersonal zusammen gearbeitet. Denn nur so kann im Bedarfsfall die notwendige Begleitung und Unterstützung erfolgen.

Die Kosten für den Aufenthalt sollen für die Familien erschwinglich gehalten werden, daher ist ein Unkostenbeitrag pro Woche pro Familie zu entrichten. Die Details werden in einem persönlichen Gespräch individuell geklärt.

Kinderburg Rappottenstein und das Rote Kreuz Niederösterreich

In Zusammenarbeit mit der Familie Abensperg und Traun schuf das Rote Kreuz Niederösterreich auf der Burg Rappottenstein ein Erholungsangebot und einen Ort für Trauerarbeit im idyllischen Waldviertler Hochland. Familien mit schwer / chronisch kranken Kindern oder Eltern und Familien welche einen Todesfall in ihrer Familie verarbeiten, können bei einem begleiteten und betreuten Erholungsaufenthalt in dieser belasteten Zeit Kraft und Energie für den weiteren Weg schöpfen können.

Die Kinderburg Rappottenstein finanziert sich hauptsächlich durch Sponsoring, Geld- und Sachspenden von KleinspenderInnen und Paten. Hervorzuheben sind die zahlreichen Aktionen und Benefizveranstaltungen von Schulen, Privatpersonen und den Herolden der Kinderburg, die zugunsten der Kinderburg Rappottenstein veranstaltet werden. Selbst jeder Besucher der mittelalterlichen Burg unterstützt die Kinderburg Rappottenstein durch den Kauf eines Tickets mit 1 Euro.

Weitere Informationen: www.roteskreuz.at/noe und www.kinderburg.net


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