Iron-Männer auf vier Rädern: mit dem Oldtimer durch Schnee und Eis
EGGENBURG/LEOBEN. Die gemeinsame Leidenschaft für zeitlose automobile Klassiker schweißt sie zusammen: Vater Gerhard und Sohn Kevin Vodusek. Gemeinsam leben sie ihre Liebe zur Automarke Volvo und bestreiten diverse Oldtimerrallyes. Die letzte Tour führte die beiden zur legendären Winterrallye in die Steiermark.
„Seit etwa drei Jahren nehmen wir mit unserem 27 Jahre alten Volvo 940 an Oldtimerrallyes teil. Für Saisonbeginn 2018 haben wir uns einen besonders harten Brocken ausgesucht: die Winterrallye in der Steiermark. Eine sehr hohe Schnee-und Eisgarantie, Sonderprüfungen auf Alpenpässen und zugefrorenen Seen erwarten die Teilnehmer in diesen zwei Tagen“, stellte Gerhard Vodusek, Gründungsmitglied des Volvoclubs Österreich 1983, in Aussicht. „Seit 1977 treibe ich mich in diversen Motorsportarten herum“, schmunzelt der Postbuslenker. Diese Liebe hat er Sohn Kevin offenkundig vererbt. Als Volvofan und Clubmitglied besitzt auch er einen alten Volvo, Baujahr 1991. Dank seines Jobs als Nutzfahrzeugtechniker ist es für ihn ein Leichtes, Reparaturen und Umbaumaßnahmen selbstständig durchzuführen.
11. Winterrallye Steiermark
Schon seit 2011 findet die Winterrallye in Leoben statt. Die Strecke führt durch tief verschneite Berge, Wälder und Nebenstraßen und ist als sportliche und anspruchsvolle Winterfahrt für Oldtimer und Youngtimer bekannt. Zugelassen sind historische Fahrzeuge bis einschließlich Baujahr 1986. Die Rallye zählt seit Beginn zu den anspruchsvollsten Wintern-Classic-Rallyes in Österreich und erfreut sich an zunehmend wachsender nationaler und internationaler Beteiligung.
Eigene Bedürfnisse
„Die Strecke und das Wetter waren herrlich“, berichten die beiden nach dem Event, „80 Prozent Schnee- und Eisfahrbahn auf sämtlichen Pässen zwischen Steiermark und Kärnten und ein Eisrennen, bei dem jeweils fünf Autos auf der Strecke fuhren. Satte 30.000 Höhenmeter auf Feldwegen, Nebenstraßen und Güterwegen waren in zwei Tagen und Nächten zu überwinden.“
Die Strecken-Aufzeichnungen für die Rallye bestehen aus etwa 80 Seiten, auf denen die circa 60 Kontrollpunkte markiert sind. Die Route muss sich jedes Team selber einzeichnen. Da ist ein oftmaliges Abkommen vom Kurs und Verspätungen bei allen Teilnehmern an der Tagesordnung.
„In der ersten Nacht haben wir nur drei Stunden geschlafen und eineinhalb Tage gar nichts gegessen. Es ist so eine Art Ironman auf vier Rädern aber ganz einfach toll“, ist Gerhard Vodusek begeistert. Bei dieser Rallye geht es jedem ums Durchkommen und jeder der ins Ziel kommt, ist ein Sieger. Das Platzierungsergebnis steht auch noch aus - das „Chaos“ von zu spät kommenden oder ausgefallenen Teilnehmern machte es dem Veranstalter schier unmöglich, ein Ergebnis zu präsentieren. Was aber jedem Teilnehmer im Ziel egal war, versichern die beiden.
„Für die anspruchsvolle Strecke rüsteten wir unseren rallye-erprobten Volvo mit schmalen Spike Reifen, Schneeketten, Reservebenzinkanistern, einem starken Rückfahrscheinwerfer, Werkzeug und etlichem mehr. Er hat die Rallye, trotz einem Ausritt mit Feuerwehrbergung, mühelos und in besserer Verfassung als wir überstanden“, witzeln die „Benzinbrüder“.
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