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KEMATEN/YBBS. Mit den Firmen UFH Recycling, sowie der METRAN Rohstoff-Aufbereitungs GmBH und der MBA Polymers Austria der Müller-Guttenbrunn Group befinden sich sehr aktive Recycling-Firmen im Wirtschaftspark Kematen

So manche Überraschung verbirgt sich in alten Kühlschränken. Foto: mott
  1 / 2   So manche Überraschung verbirgt sich in alten Kühlschränken. Foto: mott

KEMATEN/YBBS. Die UFH Recycling in Kematner Industriezone ist auf das Recyclen von ausgedienten Kühlgeräten spezialisiert. Dabei ist es wichtig, dass keine klimaschädlichen Gase, wie zum Beispiel FCKW, entweichen und auch andere Giftstoffe wie Kompressoröl restlos aufgefangen werden. Auch im PUR-Schaum der Kühlschrankisolierung sind große Mengen FCKW enthalten.Gerhard Ungerböck, Standortleiter in Kematen erklärt, dass im 3-Schicht Betrieb knapp 250.000 Kühlgeräte pro Jahr verarbeitet werden. Somit werden pro Tag 400 Kilogramm FCKW und ander Kühl- und Treibmittel rückgewonnen. 95 Prozent der Materialien eines Kühlgerätes können als Sekundärrohstoffe gewonnen werden.

Unbekannte Inhaltsstoffe

Ein Problem beim Recycling ist, dass es für Kühlgeräte keine Norm gibt und man nie die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kennt. Insbesondere neue hocheffiziente Kühlgeräte sind mit einem lungengängigen giftigen Gas gefüllt. UFH Recycling ist deshalb in ständigem Kontakt mit führenden Kühlschrankherstellern, um sich über die Zusammensetzungen der Kühlmittel zu informieren.

Waffen im Kühlschrank

Auch Überraschungen der etwas anderen Art geschehen bei der großen Anzahl an angelieferten Kühlgeräten: „Wir haben auch schon Handgranaten und Waffen in alten Kühltruhen gefunden“, erzählt Helmut Kolba, Managing Director des Gesellschafters Remondis. „Auch bei mit Paketklebebändern verklebten Tiefkühltruhen sind wir vorsichtig geworden. Da kann sich schon einmal noch eine Menge vergammeltes Fleisch darin befinden. Mit einem Geruch, den wir keinem Mitarbeiter zumuten können.“ Solche Kühltruhen werden vor dem Öffnen mit dem Stapler ins Freie gebracht. Zirka einmal pro Jahr wird eine Kühltruhe „mit Inhalt“ angeliefert.

Elektro-Altgeräte

Nichteisenhältige Shredderrückstände, Mischmetalle und metallhältige Schlacken werden in der zur Müller-Guttenbrunn Group gehörenden Metran Rohstoff-Aufbereitungs GmbH recyclet. Hier werden auch Elektro- und Elektronikschrott verwertet. Die Altprodukte werden im Smasher zerkleinert und in ihre Bestandteile – vor allem Kunststoffe und Metalle – zerlegt. Durch verschiedene innovative Techniken, die Magnetismus und das spezifische Gewicht ausnutzen, können die Metalle nach Legierungen sortiert gewonnen und an Schmelzwerke und Kupferhütten verkauft werden. Kupfer und Messing sowie Leiterplatten aber auch Silber und Gold wird aus den Altgeräten gewonnen. Gold wird vor allem in empfindlichen Kontakten verwendet und selten aber doch geraten auch Goldringe zur Metran. Chris Slijkhuis, zuständig für E-Waste und Public Affairs, erklärt, dass diese wahrscheinlich über die Staubsauger ihren Weg zur Metran finden. Handys kommen so gut wie keine zur Metran. Slijkhuis: „Alte Handys werden vor allem über Tauschbörsen weitergegeben“.

Kunststoff-Rückgewinnung

Die ausgesonderten Kunststoffe gehen an eine weitere Firma der Müller-Guttenbrunn Group: der MBA Polymers Austria. Hier werden in der Kunststoffrecyclinganlage verschiedene Kunststofftypen rückgewonnen und – aufbereitet in Form von Granulaten – an die Kunststoffindustrie verkauft. Eine besondere Herausforderung stellen die gesetzlichen Rahmenbedingungen dar. Chris Slijkhuis: „Wir verwandeln Altstoffe in Rohstoffe und für beides gibt es komplizierte Gesetzesvorgaben, die einander mitunter widersprechen.“


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