Benediktweg: Ein Weg, der die Menschen verbindet
OBERÖSTERREICH. “Von Kloster zu Kloster auf den Spuren des heiligen Benedikts“ – so lautet das Motto des Benediktweges, ein europäischer Pilgerweg, der nicht nur die Klöster, sondern auch die Menschen verbindet. Derzeit ist die Strecke zwischen Spital am Pyhrn (Bezirk Kirchdorf) und Passau in Planung.
200 Jahre nach der Wiederbesiedlung des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal (Kärnten) wurde 2009 ein Pilgerweg von Spital am Pyhrn nach St. Paul errichtet und nach dem Ordensgründer Benedikt von Nursia benannt. Initiator war der Verein „Benedikt be-Weg-t“, der nun auf die Errichtung und Weiterentwicklung des Benediktweges abzielt.
Heilige Benedikt ist der Patron von Europa
Der heilige Benedikt von Nursia ist der Patron von Europa. Der Pilgerweg soll zwischen dem Kloster in Montecassiono in Italien – dort ist Benedikt gestorben – und Pluscarden in Schottland mit einer Gesamtlänge von rund 4000 Kilometern errichtet werden. Er ist in beiden Richtungen begehbar und es geht nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Planung des Benediktweges in Oberösterreich
Der Weg zwischen Montecassiono und Spital am Pyhrn ist bereits erschlossen. Der bestehende Benediktweg wurde vom GEO-Online Magazin unter den Top Ten der weltweiten Pilgerwege angeführt. Seit Dezember 2016 wird im Rahmen eines Leader-Projektes in Oberösterreich an der Strecke von Spital am Pyhrn bis Passau mit 13 Teiletappen und einer Gesamtlänge von rund 270 Kilometern gearbeitet. Der Benediktweg führt durch sechs Leader-Regionen mit rund 70 Gemeinden und acht Klöstern.
Bestehende Wege werden genutzt
„Derzeit wird gemeinsam mit freiwilligen Ortskundigen die Route festgelegt, dabei werden möglichst bestehende Wege genutzt wie der Donausteig“, berichtet Projektleiter Dominik Aigner von der SPES Zukunftsakademie Schlierbach. Zudem wird erhoben, wie viel Beschilderung nötig ist.
Wertschöpfung für die Region
„Mit dem Weg soll eine Wertschöpfung für die ganze Region entstehen. Das Pilgern ist ein stetiger, sanfter Tourismus, der für die Betriebe attraktiv ist“, betont Aigner und fügt hinzu: „Der Weg soll auch Menschen ansprechen, die nicht aus religiösen Gründen pilgern. Den typischen Pilger wie früher gibt es nicht mehr. Heute gibt es viele Motive für die Menschen zu pilgern.“
Wert der Gastfreundschaft
In jeder Gemeinde wird es einen Ansprechpartner für die Pilger geben. „Der heilige Benedikt legte viel Wert auf Gastfreundschaft. Der Gast hatte bei ihm immer Vorrang“, weiß Kurt Rumplmayr, Vorstandsmitglied des Vereines „Benedikt be-Weg-t“.
Verbindung zwischen Gemeinden geschaffen
Der Religionslehrer aus Edlbach beschäftigt sich schon seit 2007 mit dem Benediktweg. „Man kann damit Menschen und Institutionen mit unterschiedlichen Interessen zusammenführen: Gemeinden, Pfarren, Tourismus und so weiter – es gelingt, dass man sie für das Projekt begeistert und das begeistert mich“, erzählt Rumplmayr.
Sinn im Leben finden oder wiederfinden
„Der Weg soll den Menschen dazu dienen, Freude am Leben zu bekommen und den Sinn im Leben zu finden oder wiederzufinden. Es gelingt damit auch, ein Kloster ein Stück weit zu öffnen“, so der Religionslehrer. Es ist geplant, dass jedes Kloster einen unterschiedlichen Schwerpunkt auf das Wirken des heiligen Benedikts von Nursia und seine 73 Regeln legt.
Gemeinsam Ziele erreichen, die keiner alleine erreichen könnte
“Gemeinsam Ziele erreichen, die keiner alleine erreichen könnte, das ist auch das Motto von SPES“, fügt Dominik Aigner hinzu. „Während der Arbeit stelle ich mir immer drei Fragen: Dient es den Menschen, dient es der Umwelt und dient es dem Frieden? Man lernt, dass es um so wenig und doch um so viel geht. Etwas zu geben und gleichzeitig etwas zu nehmen – das macht den Weg so toll!“
Wunsch, dass im Sommer 2018 die ersten Schilder montiert werden
Sobald die Planungen abgeschlossen sind, wird sich ein zukünftiger Projektträger für die Umsetzung des Projektes formieren. Dieser sollte im Herbst feststehen. „Mein Wunsch wäre es, dass nächstes Jahr im Sommer die ersten Schilder montiert werden“, so Aigner.
Weitere Infos für Interessierte unter www.benedikt-bewegt.at
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