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MOLLN. Nicole Steiner aus Molln schrieb einen Leserbrief, in dem sie die Herausforderungen einer berufstätigen Mutter, die im Lockdown ihr Volksschulkind zuhause unterrichten muss, beschreibt.

Senden Sie Ihren Leserbrief an: redaktion-kirchdorf@tips.at oder per Post an „Tips“, Simon-Redtenbacher Platz 9, 4560 Kirchdorf (Symbolfoto: SNeG17/Shutterstock.com)

„Ich bin eine von vielen Müttern, die ihr (Volksschul-)Kind seit der letzten drei Lockdowns so gut es geht zu Hause zu unterrichten versucht. Dabei versuche ich, den vielen Schulstoff und die täglichen Hausaufgaben meinem Sohn Marc, der die vierte Klasse der Volksschule Molln besucht, verständlich zu machen. Wir bekommen jede Woche einen Arbeitsplan von Montag bis Freitag. Trotz Ganztagsarbeit müssen wir Eltern in diesen Zeiten versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen. Wir müssen die Pläne immer freitags bis zu einer vorgegebenen Zeit in der Garderobe beim Umkleideplatz von unseren Kindern abholen und gleichzeitig die Hausaufgaben von der vorhergehenden Woche dort ablegen. Jede Woche wird so massiv viel von unseren Kindern und ebenso uns Eltern verlangt, wo mir kein Mensch erzählen kann, dass unsere Lehrkräfte diesen täglich erwünschten Lehrstoff mit den Kindern an einem Tag, geschweige denn in einer Schulwoche, durchgehen!

Der Großteil der Eltern ist berufstätig so wie ich. Wir können leider nicht den ganzen Tag zu Hause bleiben um von früh bis spät nur Schulaufgaben zu erledigen. Unser Tagesablauf sieht zum Beispiel so aus: Marc muss mit mir jeden Tag um fünf Uhr früh aufstehen, Frühstücken und seine Schultasche schnappen und dann geht's ab in meine Arbeit! Neben meiner Tätigkeit versuche ich dann mir genug Zeit zu nehmen, um mich anständig mit meinen Sohn an einen Tisch zu setzen und ihm teilweise den neuen Schulstoff zu erklären und mit ihm dann zusammen die gewünschten Aufgaben zu erledigen! Marc sitzt fast jeden Tag stundenlang bei den Forderungen der Lehrkraft um alles sauber und zur Gänze erledigen zu können!

Wir Eltern müssen arbeiten gehen und uns um alltägliche Anforderungen kümmern (Haushalt, Familie, etc.). Zusätzlich noch jeden Tag stundenlang Lehrer spielen zu müssen geht einfach zu weit! Ich finde es mehr als traurig, dass es dann auch noch Lehrer gibt, die diese Umstände und die ganze Situation bei der Notenvergabe scheinbar ignorieren und nicht berücksichtigen. Ich habe schon ein Gespräch mit der Lehrerin und der Direktorin gesucht, bin aber nur auf Unverständnis gestoßen. Ich werde mich immer für gerechte Benotungen einsetzen und gerade in so einer herausfordernden Zeit auch andere Eltern dazu ermutigen, es mir gleich zu tun.“

von Nicole Steiner aus Molln

Meinungen in Leserbriefen müssen sich nicht mit denen der Redaktion decken. Wir behalten uns vor, Briefe aus Platzgründen zu kürzen.


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