Baustelle im Stift Schlierbach: Stiftskirche wird um zwei Millionen Euro renoviert
SCHLIERBACH. Am vergangenen Montag, 23. August, sind die rund einjährigen Renovierungsarbeiten in der Stiftskirche Schlierbach gestartet.
Das Stift Schlierbach wurde im 17. Jahrhundert von italienischen Baumeistern errichtet. „Kurz nach der Fertigstellung wurde bereits wieder renoviert, weil die Holzschnitzereien bereits veraltet waren“, erzählt Abt Nikolaus Thiel: „Die Italiener waren Weltklasse, es wurde bei der Begutachtung der Decke keine Stelle gefunden, die baulich schlecht wäre.“
Generalrenovierung wird rund ein Jahr dauern
Nach fünf Jahren Planungszeit sowie der Probe-Restaurierung eines Altares vor zwei Jahren, erfolgt nun die Generalrenovierung der Stiftskirche Schlierbach, die rund ein Jahr lang dauern wird. Die letzte Gesamtrenovierung fand zwischen 1957 und 1965 statt. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Elektrik. „Diese war schon in einem sehr bedenklichen Zustand, da die Sicherheitsstandards damals noch anders waren“, berichtet Abt Nikolaus Thiel.
Start mit Schädlingsbekämpfung
Vor 16 Jahren wurde das letzte mal eine Schädlingsbekämpfung durchgeführt. Das ist nun der erste Schritt der Renovierung. Nachdem Ausräumen und Abkleben wurde ein Gas gegen den Holzwurm eingelassen, welches unter Expertenüberwachung rund vier Tage in der Stiftskirche bleibt. In dieser Zeit ist das Betreten strengstens verboten.
Ausbesserungen am Boden
Sobald die Kirche wieder freigegeben ist, erfolgt die Bodensanierung hinter den Bänken. Manche Stellen werden mit dazu passenden gegossenen Kunststeinen ausgebessert, damit der Boden wieder einheitlich erscheint.
Gerüst kostet rund 280.000 Euro
Nach der Bodensanierung erfolgt der rund vierwöchige Gerüstaufbau. Rund 280.000 Euro kosten der Aufbau und das Gerüst für ein Dreivierteljahr. Die 21 Meter hohe Decke wurde in den vergangenen 300 Jahren bisher nur zweimal renoviert. Stuck und Fresken werden gereinigt. Die Holzschnitzereien an den Wänden, das Chorgitter, die Kanzel und die Bänke werden repariert und gesäubert. Die Renovierung der Altäre erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Finanzierung dafür gesichert ist.
Zwei Millionen Euro Gesamtkosten
Die Gesamtkosten der Generalrenovierung der Stiftskirche belaufen sich auf über zwei Millionen Euro. Die eine Hälfte muss die Pfarre Schlierbach bezahlen und die andere Hälfte wird von der Diözese aus dem Kirchenbeitrag, vom Land Oberösterreich und vom Bundesdenkmalamt finanziert. „Das ist eine Riesenaufgabe für eine Pfarre, aber ein 300 Jahre altes Gebäude kann man nicht einfach verfallen lassen“, sagt Abt Nikolaus Thiel.
Bausteinaktion mit Glaskreuzen
Die Glasmalerei Stift Schlierbach GmbH hat Glaskreuze für eine Bausteinaktion zugunsten der Renovierung gefertigt, die um 100, 200 und 500 Euro erhältlich sind. „Diese kommen bei den Privatpersonen und Firmen sehr gut an“, berichtet der Abt und betont, dass die Spenden steuerlich absetzbar sind. Erhältlich sind die Kreuze sowohl im Pfarrbüro als auch im Panorama-Klosterladen.
Gottesdienste ausgelagert
Die Gottesdienste werden nun rund ein Jahr lang in den Filialkirchen Sautern und Oberschlierbach sowie die Hauptmesse am Sonntag im Theatersaal Schlierbach gefeiert. „Dank freiwilliger Helfer ist es ein ganz schöner Gottesdienstraum mit 130 Sitzplätzen geworden“, freut sich Abt Nikolaus Thiel.
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