Eine Naturpartnerschaft zwischen Industrie und Landschaftspflegern rund um das Himmelreichbiotop
MICHELDORF IN OÖ. Im Zuge der „Bergma(n)dl“-Preisverleihung an das Kirchdorfer Zementwerk im August 2020 überreichten Geschäftsführer Erich Frommwald und Eigentümervertreterin Eva Hofmann die Schlüssel für das Haus „In der Krems 3“ an den Obmann des Landschaftspflegevereins „Bergma(n)dl“ Werner Bejvl. Das Gebäude, unmittelbar neben dem Himmelreichbiotop, soll nun als Vereinsheim der Bergma(n)dl mit finanzieller Unterstützung durch das Zementwerk adaptiert werden.
Mit Jahresbeginn 2021 wurde ein unbefristeter Pachtvertrag abgeschlossen. Mit fachlichem Geschick erneuerten die Obmann-Stellvertreter Herbert Petter und Werner Pechmann den Stromanschluss und sanierten das Garagen- und Werkstattgebäude. Ebenso wurde das Objekt an das Ortswasser- und Kanalnetz angeschlossen. Um auch das Wohnhaus für den Verein nutzbar zu machen, sind allerdings noch viele Arbeitsstunden von den Bergma(n)dl und seinen Unterstützern notwendig.
Kirchdorfer Zementwerk ist Unterstützer der ersten Stunde
Seit dem Jahre 1989 gibt es immer wieder Kooperationen mit dem Kirchdorfer Zementwerk, wie beispielsweise anfangs die Bereitstellung von Holzstangen für die Lehrpfadbegrenzung im Himmelreichbiotop, ab 1992 die Pacht einer Bergwiese im Himmelreich (heute ein Teil des Geschützten Landschaftsteiles „Himmelreich“), die finanzielle Unterstützung bei den Druckkosten des Biotopheftes und den Reproduktionen der hölzernen Bergma(n)dl-Figur als Vereins-Preis. Zudem finanzierte 2001 das Zementwerk die Übersiedlung von 500 Quadratmeter Orchideenwiese im Himmelreich. Die Mitwirkenden dieser bislang einzigartigen Aktion österreichweit gründeten daraufhin 2003 den Landschaftspflegeverein „Bergma(n)dl“.
Weitere 8.000 Quadratmeter gepflegte, ungedüngte Wiesenflächen seit 2020
Der Verein wurde 2005 bei den Renaturierungs- und Erweiterungsplanungen des Zementwerks mit eingebunden. Durch die Finanzierung von drei Schautafeln für den oberen Teil des Wirtschaftsweges ins Himmelreich war 2008 der Hofmannweg geboren. Der artenreiche Magerwiesenhang am Ende des Hofmannweges wurde von den Bergma(n)dl 2014 in Betreuung genommen. Im Juni 2020 ergab sich bei einer speziellen Führung durch die Wiesen des Himmelreichs, des Himmelreichbiotopes und des alten Obermicheldorfer Steinbruchs mit kompetenten Leuten des Kirchdorfer Zementwerkes, des Naturschutzes und der Bergma(n)dl eine neue Idee: Zwischen dem aktuellen Obermicheldorfer Steinbruch, der Himmelreichwiese und dem Geschützten Landschaftsteil „Himmelreich“ sollten im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen weitere 8.000 Quadratmeter gepflegte, ungedüngte Wiesenflächen als ökologische Pufferzone entstehen. Damals bestanden diese Flächen aus einer verwachsenen Hangweide, einigen deponierten Erdhügeln, einer Streuobstwiese und einem großen zwischengelagerten Steinbruchmaterial-Hügel.
60.000 Kubikmeter Erdreich bewegt
In Summe wurden im Jänner 2021 rund 60.000 Kubikmeter Erdreich bewegt, um diesen neuen Lebensraum im Randbereich zu schaffen. Die Bergma(n)dl wurden und werden bei der Gestaltung und Pflege (Mähen, Entbuschen, Steine-Entfernen etc.) mit eingebunden. Diese „Steinbruchwiesen“ sind nun ein weiterer Teil der Naturpartnerschaft rund ums Himmelreich.
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