Lebensmittelversorgung im Bezirk Kirchdorf gesichert: Keine Hamsterkäufe notwendig
BEZIRK KIRCHDORF. Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf die heimische Landwirtschaft aus. Die Preise für Getreide und Düngemittel steigen massiv. Für die Konsumenten bestehe jedoch kein Versorgungsengpass, gibt Bezirksbauernkammer-Obmann-Stellvertreter Gerhard Gebeshuber Entwarnung.
Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine stellt in der Agrar- und Lebensmittelproduktion vor allem die Düngemittelproduktion und -versorgung einen kritischen Bereich dar. Hier war die Lage schon länger angespannt. Gas macht als zentraler Energieträger in der Düngemittelproduktion etwa 70 Prozent der Gesamtkosten aus. Der Preis für Stickstoffdünger hat sich seit Juli verdreifacht. Zudem ist die Ukraine als Kornkammer Europas der viertgrößte Weizenproduzent weltweit und droht heuer als Exporteur zur Gänze auszufallen.
Stimmung ist angespannt
Die massiven Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Futtermittel, Düngemittel und Treibstoff sorgen auch bei den Landwirten im Bezirk Kirchdorf für eine angespannte Stimmung. Eine reine Frustrationsstimmung herrsche allerdings nicht, sagt Bezirksbauernkammer-Obmann-Stellvertreter Gerhard Gebeshuber. Er führt selbst einen Schweinezucht und -mastbetrieb mit Ackerbau in Nußbach und weiß, dass das Futtergetreide von den heimischen Landwirten meist selbst erzeugt werde, „da sind wir nicht importabhängig“. Allerdings rät er den Landwirten, ihre Betriebsmittel für mindestens das nächste halbe Jahr abzusichern: „Damit man es bei Bedarf zur Verfügung hat.“ Seitens Agrarhandel heißt es, dass derzeit die Landwirte im Bezirk viel einkaufen, weil die eigenen Vorräte zu Ende gehen und sie sich bis zur nächsten Ernte eindecken.
Entwarnung für Konsumenten
„Bei den meisten Produkten haben wir eine Selbstversorgung von 100 Prozent. Das heißt, wir können uns ernähren. Einzig der Gemüsebereich ist unsicherer, weil uns die Arbeitskräfte aus der Ukraine fehlen werden. Leider wollen heimische Arbeitskräfte oft nicht in der Landwirtschaft arbeiten“, berichtet Gerhard Gebeshuber: „Allerdings betrifft uns das im Bezirk nicht so sehr.“
Nicht unnötig bevorraten
Er gibt Entwarnung: „Man braucht sich nicht unnötig bevorraten und muss auch keine Panikmache betreiben. Wir haben alles, was wir zum Leben brauchen.“ Der BBKO-Stellvertreter gibt zu bedenken, dass nach zu großen Einkäufen viel weggeschmissen werde: „30 Prozent der Lebensmittel landen im Müll. Deshalb sollte man bewusster einkaufen.“
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