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Stiftskirche Kremsmünster wird um zehn Millionen Euro saniert

Susanne Winter, MA, 08.05.2023 15:33

KREMSMÜNSTER. Die Stiftskirche Kremsmünster ist derzeit kein Raum der Ruhe und Besinnung – ganz im Gegenteil, es wird gehämmert und gebohrt, damit das Bauwerk 2027 in neuem Glanz erstrahlt.

  1 / 11   Abt Ambros Ebhart, Landeskonservatorin Petra Weiss und Baumeister Peter Griebaum (v.l.) begutachteten den Abbau eines Engels bei einem Seitenaltar (Foto: Winter)

Die Sanierungsarbeiten starteten bereits 2021 mit statischen Sicherungsarbeiten im Dachraum und an den Gewölbedecken. Im Jahr 2022 wurde die Turmfassade renoviert. Nun finden die Arbeiten im Kircheninneren statt.

„Das ist eines der größten Restaurierungsprojekte des Bundeslandes“, betont Landeskonservatorin Petra Weiss, die mit ihrer Expertise die Arbeiten unterstützt und erzählt: „Es gab eine sehr intensive Vorbereitungsphase mit eineinhalb Jahren dauernden Befundungen.“

Die gesamte Raumschale mit Stuck und Fresken, Böden, Wänden und Fenstern bedürfen einer eingehenden und fachgerechten Bearbeitung. Die Kirchenausstattung mit Altären und Bestuhlung, mit Beichtstühlen, Orgel, Skulpturen, Bildern und Textilien werden restauriert und konserviert. Heuer haben die Arbeiten im nördlichen Seitenschiff, im Mittelschiff sowie für die Orgelempore begonnen und werden 2024 fertiggestellt. In den Jahren 2025 und 2026 folgen dann das südliche Seitenschiff, der Eingangsbereich und die Marienkapelle.

„Insgesamt zehn Gewerke sind an den Arbeiten beteiligt, alles Klein- und Mittelbetriebe. Zu Spitzenzeiten werden 50 bis 60 Personen gleichzeitig auf der Baustelle arbeiten“, berichtet Baumeister Peter Griebaum, der das Renovierungsprojekt leitet.

Erbe und Auftrag

„Unsere Stiftskirche ist die geistliche Mitte unseres Klosters. Sie ist uns Erbe und Auftrag“, sagt Abt Ambros Ebhart. Die Arbeiten bedeuten auch eine große Herausforderung für die Seelsorge der Pfarre. Doch es gibt in Kremsmünster Kirchen und Räume, in welche die Klostergemeinschaft ausweichen kann. So findet am 11. Juli die Priesterweihe von Pater Anselm in der Filialkirche Kirchberg statt. Die Kirche Heiligenkreuz und die Michaelskapelle sowie die Akademische Kapelle und der Kaisersaal werden für die liturgischen Feiern verwendet.

Zehn Millionen Euro

Mit Kosten, die derzeit auf zehn Millionen Euro geschätzt werden, ist die Generalsanierung der Kirche auch eine finanzielle Herausforderung. „Wir sind dankbar, dass uns die Diözese Linz, das Land Oberösterreich und das Bundesdenkmal finanziell unterstützen. Dennoch muss das Stift rund 40 Prozent selbst aufbringen. Dabei hilft uns ein Sponsorenkomitee, das um Spenden für die Renovierung der Stiftskirche wirbt“, berichtet Abt Ambros und betont: „Das ist kein Luxus, sondern notwendig, um die Substanz der Kirche zu erhalten.“

2027 soll die gesamte Stiftskirche wieder genutzt werden können – pünktlich zum Jubiläum 1250 Jahre Stift Kremsmünster.


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