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Wie der Neujahrsvorsatz "mehr Sport betreiben" auch wirklich gelingt

Sophie Kepplinger, BA, 02.01.2024 20:01

KIRCHDORF/ROSSLEITHEN. „Mehr Sport betreiben“ zählt – neben gesünderer Ernährung – zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen. Was man tun kann, damit es nicht nur beim Vorsatz bleibt? Sportwissenschaftler David Lankmaier und Fitness- und Gesundheitstrainerin Andrea Graßecker wissen, wie es geht.

  1 / 2   Andrea Graßecker verhilft als diplomierte Fitness und Gesundheitstrainerin Menschen zu einem fitteren Lebensstil. (Foto: Max Habich)

Der Beginn eines neuen Jahres hat immer etwas Magisches an sich. Der 1. Jänner klingt wie ein Versprechen, dass doch alles anders werden, alles möglich sein kann. Unterstützung erhoffen wir uns dabei von den Neujahrsvorsätzen: Sie sollen die Veränderung bringen, unseren inneren Schweinehund austricksen und neue Gewohnheiten etablieren. Wer schon einmal den Vorsatz „mehr Sport betreiben“ für sich formuliert hat, weiß: Einfacher gesagt als getan.

Schritt für Schritt an neue Routinen gewöhnen

„Der 1.1. ist Jahr für Jahr ein magisches Datum für Fitnessvorsätze. Leider sind sie in den meisten Fällen im Februar schon wieder vergessen“, sagt Andrea Graßecker. Die 38-jährige Roßleithnerin ist Diplomierte Fitness- und Gesundheitstrainerin. Den inneren Schweinehund zu besiegen zählt zu ihrer täglichen Routine. Ihre Tipps, wie das auch anderen gelingt – vor allem jetzt, nach den Feiertagen? „Ich kann jedem raten, sich Schritt für Schritt an neue Routinen zu gewöhnen. Sich kleine Ziele setzen, um an das große Ziel zu gelangen. Mein Tipp: sich für den Sport fixe Termine im Kalender einplanen. Am besten im Handy, das einem immer wieder daran erinnert“, so Graßecker.

Sportneulinge aufgepasst

Neue Routinen brauchen Zeit, um fixer Bestandteil des Alltags zu werden. Gerade für Sportanfänger gilt hierbei: „Langsam beginnen, am besten in Begleitung eines Trainers“, sagt die Roßleithnerin. „Übermut tut selten gut. Von 0 auf 100, gleich voll durchstarten zu wollen kann zu Verletzungen führen und schnell demontierend wirken.“

Vor dem Start eines neuen Sportprogrammes einen Profi zu Rate ziehen – das hält auch David Lankmaier für sinnvoll. Der 34-jährige Sportwissenschaftler aus Grünau betreibt seit Oktober 2022 ein Fitnessstudio in Kirchdorf. Seit 2016 ist er in der Branche tätig – und hat damit schon mehrere Neujahrsvorsätze seiner Kunden begleiten dürfen. „Im Fitnessstudio ist der Februar immer der stärkste Monat – bis die Neujahrsvorsätze umgesetzt werden, braucht es erfahrungsgemäß seine Zeit“, sagt der Grünauer lachend. Dabei brauche man für einen fitteren Lebensstil keinen Startschuss, keine Vorbereitung: „Der perfekte Zeitpunkt wird nie kommen. Am besten: einfach anfangen“, rät Lankmaier.

Von Cardio bis Krafttraining

„Nach den Weihnachtsfeiertagen eignen sich vielfältige Übungen und Sportarten: Etwa Cardio wie Laufen oder Radfahren, Krafttraining für Ganzkörperstärke, Intervalltraining für intensive Workouts oder auch Yoga und Pilates für Flexibilität“, so der Sportwissenschaftler. „Im Winter bietet ein Fitnessstudio eine attraktive Möglichkeit, alle Aspekte des Trainings – von Kraft über Ausdauer und Koordination bis hin zu Beweglichkeit – abzudecken“, sagt er.

Ganzkörpertraining im Winter

Wer Sport lieber an der frischen Luft betreibt, dem empfiehlt Andrea Graßecker, die örtlichen Gegebenheiten zu nutzen. „Langlaufen ist beispielsweise ein perfektes Ganzkörpertraining im Winter“, so die Roßleithnerin und betont: „Ganz wichtig vor jedem Ausdauer- oder Kraftraining: sich ordentlich aufwärmen. Gerade jetzt im Winter ist es wichtig, den Körper in Schwung zu bringen, um Muskelverletzungen vorzubeugen. Die richtige Kleidung sowie die passende Ausrüstung spielen ebenso eine große Rolle.“

Auf die Ernährung achten

Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für sportliche Leistungen und Gesundheit. „Die richtige Verteilung von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten sowie das Timing der Mahlzeiten beeinflussen maßgeblich den Trainingserfolg. Es ist entscheidend, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, um die gewünschten Ziele effektiv zu erreichen“, betont David Lankmaier. „Auch hier sollten man sich kontinuierlich an neue Routinen gewöhnen. Der gesunde Hausverstand ist zielführender als jegliche Diät“, sagt Andrea Graßecker.

Langfristig am Ball bleiben

Wie gelingt es nun aber, langfristig am Ball zu bleiben? „Es hilft, Trainingseinheiten fix in den Alltag einzuplanen: am besten mit einem Termin am Handykalender. Wenn es dennoch immer schwer fällt, sich aufzuraffen, empfehle ich einen Personaltrainer, der die notwendige Motivation liefert“, empfiehlt die Roßleithnerin. David Lankmaier ergänzt: „Wichtig ist, eine Sportart zu finden, die einem Spaß macht – und die man idealerweise auch mit Freunden oder Familie teilt. Das Wichtigste und wohl auch Schwierigste bleibt aber: geduldig und konsequent sein.“

David Lankmaiers Tipps für einen fitten Start ins neue Jahr:
Klare, realistische Ziele setzen
Einen strukturierten Trainingsplan erstellen
Das Training dem aktuellen Fitnesslevel anpassen
Die Trainingsformen variieren
Auf eine ausgewogene Ernährung achten – mit Fokus auf Proteine, gesunde Fette und komplexe Kohlenhydrate
Dem Körper ausreichend Regenerationszeit durch ausreichend Schlaf und Ruhephasen gönnen
Bewegung kontinuierlich in den Alltag integrieren

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