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Schafe am Rainerhof in Micheldorf haben Nachwuchs bekommen

Susanne Winter, MA, 19.02.2024 17:32

KIRCHDORF AN DER KREMS/MICHELDORF IN OÖ. Wo sonst die Schafmilchgupferl vom Rainerhof im Regal des BioBauernladens in Kirchdorf zu finden sind, ist derzeit zu lesen: „Unsere Schafe haben Babypause“. Was das heißt, wollten sich die Mitarbeiter beim Betrieb in Micheldorf ansehen.

  1 / 5   Die Schafbäuerin Regina Zaunmair mit ihrem Sohn und zukünftigen Hofnachfolger Daniel (Foto: AMA GENUSS REGION/wildbild.at)

Jedes Jahr im Februar gibt es im BioBauernladen Kremstal eine Sortimentslücke. Statt der ansonsten immer verfügbaren Schafmilchgupferl vom Rainerhof in Micheldorf liegt ein Zettel im Regal: „Unsere Schafe haben Babypause.“

„Das erzeugt bei unseren Kunden oftmals Staunen. Denn heutzutage ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die Natur den Rhythmus bestimmt, dass nicht alles jederzeit verfügbar ist“, sagt Geschäftsführerin Gudula Birkner.

Regina Zaunmair vom Rainerhof nahm sich Zeit für Gudula Birkner und Silvia Buchegger vom BioBauernladen Kremstal, die sich bei einem Lokalaugenschein einen Einblick in die Abläufe am Betrieb verschaffen wollten. „Zuerst mussten die Lämmchen ausgiebig gestreichelt werden. Es ist nicht so leicht, sich da wieder loszureißen, wenn sich bei den Lämmchen nach anfänglicher Scheu die Neugier durchsetzt, und die Schuhbandl der Besucher genauer inspiziert und probehalber angeknabbert werden“, erzählt Gudula Birkner.

Im Gegensatz zum regen Treiben bei den Lämmern, herrschte in der geräumigen Abteilung für „werdende Mutterschafe“ Ruhe. „Die Möglichkeit zum Freigang wurde an diesem Tag nicht genutzt“, berichtet Birkner.

Alte Haustierrasse

Aus der mit duftendem Heu gefüllten Futterrinne dürfen sich die Mutterschafe das Beste raussuchen. „Den Rest verputzen die Waldschafe“, erklärt Regina Zaunmair. Diese alte Haustierrasse ist an die karge Landschaft des Böhmerwaldes angepasst. Die Waldschafe verwerten das, was die Milchschafe übrig lassen, und sorgen so für eine optimale Verwertung des Heues. Was dann noch übrig bleibt, wird als Einstreu verwendet. „Das Verhältnis von Milch- und Waldschafen muss genau passen, damit es rund läuft,“ erklärt die Schafbäuerin. Momentan sorgen dafür zirka 60 Milch- und 30 Waldschafe.

Heuernte und -lagerung

Die Gewinnung und Lagerung von optimalem Heu erfordert sehr viel Erfahrung und Handarbeit. So werden beispielsweise giftige Pflanzen auf der Weide vor der Heumahd akribisch von Hand ausgegraben. Das Heu wird in riesigen Holzboxen luftgetrocknet, und zwar mit der Wärme, die die Dachisolierung erzeugt. „Auf dem Heuboden staunten wir, wie Regina geschickt mit dem Kran die richtige Heumischung für die Tiere zusammenstellte“, so Gudula Birkner.

Regionale Käse-Erzeugung

Zum Schluss warfen die beiden Besucherinnen noch einen kurzen Blick in die Käserei. „Für die Gupferl nehmen wir die frische, noch warme Milch. Sie hat genau die richtige Temperatur und muss weder gekühlt, noch erhitzt werden. Von Natur aus sind die einzelnen Komponenten wie Enzyme und Bakterien aufeinander abgestimmt und es muss nichts künstlich verändert werden“, erklärt Regina Zaunmair.

Gudula Birkner zeigt sich von der Arbeit der Schafbäuerin begeistert: „Es stecken enormes Detailwissen und ein großer Erfahrungshorizont hinter den unscheinbaren Schafmilchgupferln im Kühlregal des BioBauernladens – und viel Liebe zu den Tieren. Dass es den Schafen gut geht, hat hier oberste Priorität“.


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