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Dolomitensteig, Flötzersteig und Co.: Ohne die Wanderwegewarte wäre alles nichts

Sophie Kepplinger, BA, 23.07.2024 18:11

HINTERSTODER. Während oben am Berg großteils die alpinen Vereine – wie Naturfreunde und Alpenverein – für die Erhaltung der Steige sorgen, sind unten im Tal die Wanderwegewarte auf gemeindeebene unterwegs. So kümmern sich etwa rund 15 Freiwillige in Hinterstoder um ein 200-Kilometer-Wegenetz, vom Dolomitensteig bis zur Kneipp-Promenade. Ehrenamtlich, mit Leidenschaft und aus Liebe zur Heimat.

  1 / 6   Arbeitseinsatz am Dolomitensteig in Hinterstoder: Die Wanderwegewarte kontrollieren regelmäßig den beliebten alpinen Steig, um Bergsteigern ein sicheres und genussvolles Begehen zu ermöglichen. (Foto: privat)

Warum sie ihre Freizeit so ganz freiwillig mit oft kräftezehrender Arbeit füllen – auf diese Frage kommt nicht gleich eine Antwort. Zu selbstverständlich scheint der Wunsch, die eigene Heimat mitzugestalten. „Wir sind Einheimische, wir sind stolz auf unsere Gegend. Die soll dann auch ordentlich und vernünftig aussehen“, sagt Siegfried Kniewasser. Der Stodertaler war einer der ersten Wanderwegewarte in Hinterstoder. Gemeinsam mit Hans Hackl und dem bereits verstorbenen Franz Lorenz haben sie vor mehr als 20 Jahren die Gemeinschaft der Wanderwegewarte aufgebaut. Heute sind sie zu fünfzehnt, und betreuen gemeinsam ein rund 200^-Kilometer-Wegenetz.

Von der RundWanderWelt und den Dolomiten des Stodertals

„Jeder von uns betreut ein bis drei Routen, kontrolliert regelmäßig die Beschilderung, die Beschaffenheit der Wanderwege und ob zum Beispiel die Platzierung der Aussichtsbänke noch Sinn macht“, erklärt Wanderwegewart Franz Pachleitner. So hat jeder der Rundwanderwege – gesamt gibt es rund 20 Routen in der RundWanderWelt Hinterstoder – einen eigenen oder mehrere Paten. „Unser Aushängeschild bleibt aber der Stoderer Dolomitensteig“, ergänzt Kniewasser. Dass der anspruchsvolle Rundweg als alpiner Steig nicht von den alpinen Vereinen betreut wird, liegt daran, dass er weder einen Hütten- noch Gipfelzustieg bildet. „Also liegt es an uns. Wir kümmern uns um die versicherten Stellen, schneiden die Latschen zurück und befreien den Weg von umgefallenen Bäumen“, so Kniewasser.

„Wie komme ich denn jetzt ins Ortszentrum?“

Ein großer Punkt ist auch immer wieder die Beschilderung, denn: „Was für uns Einheimische oft selbstverständlich ist, ist für Touristen vielleicht völlig unklar“, so Hans Hackl, und erzählt: „Etwa beim Abstieg vom Prielschutzhaus: Da wurde ich in der Polsterlucke einmal gefragt, wie man denn nun ins Ortszentrum käme.“

Überhaupt bildet der Austausch mit Wanderern einen wichtigen Aspekt ihrer Arbeit: „Uns ist enorm geholfen, wenn Wanderer beispielsweise umgefallene Bäume oder unklare Hinweistafeln bei der Gemeinde melden“, so Hackl.

Die Sache mit den Finanzen

Obwohl die Wanderwegewarte allesamt ehrenamtlich arbeiten, stellt die Betreuung des Wegenetzes die Gemeinde vor finanzielle Herausforderungen. „Allein die regelmäßige Instandhaltung des Weges vorbei am Redlstein kostet uns jährlich rund 20.000 Euro“, berichtet Harald Riedler.

Bürgermeister Klaus Aitzetmüller (ÖVP) würde sich hierzu mehr Unterstützung seitens des Tourmusverbandes wünschen: „Ich bin höchst dankbar, dass die Freiwilligen das Wanderwegenetz so gut betreuen. Nur wird es uns auf Dauer nicht ausbleiben, alle Wanderwege einmal ordentlich aufzuarbeiten. Daran wird sich in Zukunft auch der Tourismusverband beteiligen müssen. Immerhin liegt der Nutzen zum Großteil auch bei der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, also bei den Betrieben der Region.“ Corinna Polz, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Pyhrn-Priel, verweist indes auf die klare Aufteilung der Zuständigkeiten. „Gemeinden sind für die Infrastruktur zuständig, der Tourismusverband für die Vermarktung.“ Aber: „Wir wollen uns natürlich auch nicht ganz aus den infrastrukturellen Angelegenheiten raushalten, denn ohne Infrastruktur gibt es auch nichts zu bewerben. Wir sind natürlich bestrebt, einen Anteil – wie auch immer dieser aussehen kann – zu leisten, um unsere Wege und Infrastruktur aufrechtzuerhalten“, so Polz.


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