Nationalpark Kalkalpen rüstet auf – Sicherheit und Naturerlebnis im Fokus
MOLLN. Die Verwaltung des Nationalparks Kalkalpen steht im Frühjahr vor intensiven Arbeiten: Schäden durch Sturm und Schnee, steigende Anforderungen an Sicherheit und Infrastruktur sowie der Anspruch auf ein naturverträgliches Besuchserlebnis fordern vollen Einsatz von Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und den Österreichischen Bundesforsten.

Im Nationalpark Kalkalpen ist der Frühling keine gemütliche Jahreszeit – zumindest nicht für die, die hinter den Kulissen für ein sicheres Naturerlebnis sorgen. Schon bevor der erste Schnee fällt, starten die Einwinterungsarbeiten, danach geht es Schlag auf Schlag: Wege kontrollieren, Schilder erneuern, Bänke reparieren, Steige freischneiden.
„Wir haben alle Hände voll zu tun, die Auftragsliste ist lang. Wäre der Nationalpark Bauhof ein Wirtschaftsbetrieb, könnten wir uns vermutlich auch im Wettbewerb gut behaupten“, schmunzelt Kurt Buchner vom Nationalpark. Gemeinsam mit Christian Stadler, Karl Maderthaner und Ulli Ripfl ist er so gut wie täglich im Gelände unterwegs. Besonders nach dem Winter gibt es einiges zu tun: Schneebrüche, Felsstürze und Sturmschäden hinterlassen ihre Spuren – und pünktlich zur Wandersaison soll alles wieder top in Schuss sein.
Der Hintergebirgsradweg: Ein Radweg mit Sonderstatus
Ein echtes Schmuckstück und gleichzeitig eine große Verantwortung ist der Hintergebirgsradweg – als Familienradstrecke besonders stark frequentiert. Hier gelten hohe Sicherheitsstandards: Die Tunnel sind mit Solarleuchten ausgestattet, lockere Steine werden regelmäßig entfernt, gefährliche Stellen mit Netzen, Geländern und Kontrollgängen gesichert. „Die Bundesforste gewährleisten für die freigegebenen Mountainbikestrecken Forststraßenstandard. Der Hintergebirgsradweg ist das touristische Juwel des Hintergebirges. Er ist auch als Familienradweg ausgewiesen. Dies erfordert einen Sonderstatus gegenüber anderen Mountainbikerouten“, erklärt Hans Kammleitner von den Bundesforsten.
Zahlen, die beeindrucken
Dass der Nationalpark mehr ist als Wald und Berge, zeigen die Zahlen: 76 Hütten und Gebäude, 12 WC-Anlagen, 320 Parkplätze, 67 Kilometer MTB-Strecken, 150 Kilometer Reitwege, 25 Rastplätze, zwei Pflanzenkläranlagen, ein Wildniscamp und mehrere Besucherzentren – alles muss gepflegt und regelmäßig kontrolliert werden. Viele dieser Einrichtungen wurden mit Mitteln von EU, Bund und Land errichtet, doch die laufende Wartung ist aufwändig. Dazu kommen Herausforderungen durch den Klimawandel: Mehr Regen bedeutet mehr Rutschungen und Schäden – besonders an den Forststraßen, deren Netz auf rund 165 Kilometer reduziert wurde.
Ehrenamt und Engagement als Rückgrat
Neben den hauptamtlichen Kräften sind es auch die vielen Freiwilligen, etwa aus alpinen Vereinen wie Naturfreunde und Alpenverein, die Wege betreuen und mithelfen. Ohne dieses Engagement wäre vieles nicht möglich. „Im Frühjahr ist Hochsaison für alle, um den Besuchern ein optimales Naturerlebnis zu gewährleisten“, fasst Nationalpark-Direktor Josef Forstinger zusammen.
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