KIRCHDORF. Anna-Maria Schnabl (29) hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Im Tips-Interview erzählt die Sängerin, die sich als Künstlerin ams nennt, von ihrem Debütalbum und der Vorfreude auf den Auftritt in ihrer Heimatstadt Kirchdorf.
Tips: Du bist in Kirchdorf aufgewachsen und lebst jetzt in Wien – wie prägt diese Mischung aus Heimat und Großstadt deine Musik?
Anna-Maria Schnabl: Die Mischung ist tatsächlich ziemlich prägend! Ich kenne beide Welten und habe in beiden mittlerweile lange Zeit gelebt. Der Vergleich bzw. die Klischees beider Welten bilden ab und zu einen Grundstein für meine Lieder (z. B. „Unta Freind“), sind aber eigentlich alle mit einem Augenzwinkern zu sehen.
Tips: Dein Debütalbum heißt „gemeinsam“ – warum hast du diesen Titel gewählt und welche Botschaft steckt dahinter?
Schnabl: Ich wollte immer erst ein Album machen, wenn ich das Gefühl habe, dass es Songs gibt, die einen roten Faden haben bzw. die durch etwas miteinander verbunden sind. Ende 2023 bzw. Anfang 2024 sind dann die ersten paar Songs entstanden, die zwar eigentlich grundverschieden waren, aber von der Message her eines „gemeinsam“ hatten: den Gemeinschaftssinn, der viele Facetten hat. Und ich glaube, so ziemlich alle davon können wir als Gesellschaft gerade gut gebrauchen.
Tips: Wie entstehen deine Songs? Gibt es ein bestimmtes Ritual oder passiert das ganz spontan?
Schnabl: Meistens beginnen die Songs damit, dass ich mir ein Thema für den Text überlege. Entweder, ich setze mich mit einem schönen Notizbüchlein und meinem Lieblingsstift hin und schreib darauf los, oder ich treffe mich und quatsche mit Texter Jakob Köhle darüber. Dann schreiben wir beide darauf los, was uns einfällt und tragen die Ergebnisse zusammen. Meistens war es bisher so, dass sobald vom Text ein bisschen etwas steht, ich mich dann ans Klavier setze und den Text mit Musik umrahme.
Tips: Was bedeutet es dir, dein Album in Kirchdorf zu präsentieren?
Schnabl: Ziemlich viel! In Kirchdorf und Umgebung gibt es viele Leute, die wissen, dass ich Musikerin bin. Aber was das genau bedeutet, wie vielseitig der Beruf ist und ob man davon tatsächlich leben kann, wissen die wenigsten. Umso mehr freut es mich, wenn sich viele Leute Zeit nehmen, neugierig sind und sich überraschen lassen. Die Landesmusikschule Kirchdorf war für mich wirklich Stunde null, dort hat alles begonnen. Ohne sie wäre ich jetzt nicht dort, wo ich bin. Das gehört ordentlich gefeiert.
Tips: Welche Künstler oder Genres haben dich musikalisch geprägt?
Schnabl: An der Tatsache, dass ich Sängerin und Pianistin bin, sind zum Beispiel Billy Joel oder Elton John ziemlich schuld (lacht). Es hat eine Zeit gegeben, da hab ich diese beiden rauf und runter gehört, ohne Ende. Hinsichtlich Dialektmusik habe ich einiges dem Papa und Radio Oberösterreich zu verdanken. Über die beiden hab ich Rainhard Fendrich, Georg Danzer, Wolfgang Ambros, STS und Co. kennen und lieben gelernt.
Tips: Du gehst mit deinem Album auch auf Tour – worauf freust du dich bei den Konzerten am meisten?
Schnabl: Ich hoffe, dass alle Konzerte gut angenommen werden und viele Leute kommen. Damit steht und fällt der Erfolg jeder Künstlerin. Ich freue mich auf das gemeinsame Musikmachen mit meiner Band. Wir sind ein eingespieltes Team, was sehr viel wert ist. Wenn wir also meine neuen Songs spielen, das Publikum sich darauf einlässt und viele beim Heimgehen denken „Das war heute ein schöner Abend, die ams hat mich mit ihrer Musik wirklich berührt“ – dann haben wir alles geschafft.
Tips: Was wünschst du dir von deinem Publikum?
Schnabl: Offenheit: nämlich dass man sich auf etwas einlässt, auch wenn man nicht zu 100 Prozent weiß, was einen beim Konzert erwartet. Und dass jede Person, die meine Musik kennt und kommt, noch eine andere Person mitnimmt, die mich bzw. meine Musik noch nicht kennt.
Tips: Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben abseits der Bühne?
Schnabl: Musik ist für mich Leidenschaft und Job in einem, zum großen Glück. Also es gibt zwar ein Leben abseits der Bühne, aber es gibt kein Leben ohne Musik. Weil sich so ziemlich alles bei mir um die Musik dreht.
Tips: Hast du schon Ideen oder Träume, wie es nach deinem Debütalbum weitergehen soll?
Schnabl: Es ist erst der Beginn. Neue Songs sind am Start und für 2026 wünsche ich mir wieder tolle neue Eindrücke, Möglichkeiten und Konzerte. In Kirchdorf und darüber hinaus.
Konzert am 9. Oktober in Kirchdorf
Anna-Maria Schnabl begann bereits mit vier Jahren, Klavier zu spielen. Nach der Matura am Gymnasium Schlierbach ging sie nach Wien, studierte Musikerziehung und Gesangspädagogik.
Konzert am Donnerstag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr in der Landesmusikschule Kirchdorf. Vorverkaufskarten um 23 Euro im Infoladen Kirchdorf (LMS-Schüler und U18: 10 Euro).
Homepage: musikvonams.at
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