Der Sprung ins kühle Nass sollte gut überlegt sein
BEZIRK KIRCHDORF. Die Freibäder, Seen und Flüsse des Bezirkes locken mit ihrer ausgezeichneten Wasserqualität viele Badegäste an. Aber auch die Pools oder Teiche zu Hause verschaffen Abkühlung. Der Sprung ins kühle Nass sollte jedoch nicht leichtsinnig erfolgen, um Badeunfälle zu vermeiden.
Wenn es Ende August noch einmal heiß wird, suchen viele eine Abkühlung in den Freibädern und Seen des Bezirkes. Eine ausgezeichnete Badegewässerqualität – nach den europäischen Qualitätsvorgaben – besitzen laut AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) der Elisabethsee bei St. Pankraz und der Gleinkersee bei Roßleithen.
Hohe Wasserqualität
Der 65.000 Quadratmeter große und bis fünf Meter tiefe Elisabethsee ist im Zuge des Aufstauens der Steyr entstanden, das Wasser stammt jedoch nicht aus der Steyr, laut AGES dürfte es sich um Grund- und Quellwasser aus der Umgebung handeln.
Der 0,13 Quadratkilometer große und bis 24,5 Meter tiefe Gleinkersee wird der AGES zufolge wahrscheinlich von unterirdischen Quellen aus dem Karst gespeist.
Beim Baden die Natur zu genießen ist auch im Badebiotop Steyrling, im Edlbacher Badesee sowie im Schafferteich in Vorderstoder möglich.
Wer nicht vor Kälte zurückschreckt, kann auch ein Bad im Stausee Klaus wagen. Dieser ist durch den Kraftwerksbau der Ennskraftwerke AG im Jahre 1975 entstanden. Er wird fast ausschließlich mit Wasser aus Steyr, Steyrling und Teichl gespeist und weist dementsprechend eine gute Wasserqualität auf, jedoch ist die Wassertemperatur eher niedrig.
Unfälle durch Leichtsinn
Damit das Badevergnügen kein abruptes Ende nimmt, gilt es Leichtsinn und Übermut zu vermeiden. Ein Kopfsprung in ein zu seichtes Gewässer führt jährlich rund zehnmal zu einer Querschnittslähmung, bei der die Betroffenen weder Arme noch Beine oder den Rumpf bewegen können, weil es zu schweren Verletzungen der Halswirbelsäule kommt. „Häufig treten auch Schädelverletzungen auf, die durch den unmittelbaren Aufprall auf ein Hindernis unter Wasser verursacht werden. Grund ist oft eine Fehleinschätzung der Tiefe des Gewässers, mangelnde Aufmerksamkeit oder schlechte Sichtverhältnisse“, sagt Mario Peschke, Unfallchirurg im Landeskrankenhaus Kirchdorf. Auch offene Wunden sollten ernst genommen und innerhalb von sechs Stunden von einem Arzt entsprechend behandelt werden.
Beim Baden mit Kindern sollten Eltern besonders vorsichtig sein. „Ertrinken ist bei Kindern die zweithäufigste Todesursache“, erklärt der Mediziner, „Grund für einen Ertrinkungsunfall im Kindesalter ist meist eine vernachlässigte Aufsichtspflicht seitens der Eltern.“ Bei Erwachsenen hingegen werden solche Unfälle in der Regel durch Verhaltensfehler oder falsche Einschätzung der momentanen körperlichen Leistungsfähigkeit ausgelöst.
Grundregeln für sicheres Baden:
- Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen, nach üppigem Essen zwei Stunden warten, Alkohol meiden
- Nie überhitzt ins Wasser springen, der Körper braucht Anpassungszeit
- Kleine Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen
- Luftmatratzen und Schwimmhilfen gehören nicht ins tiefe Wasser, sie bieten keine Sicherheit
- Längere Strecken nie alleine schwimmen
- Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen
- Hafeneinfahrten, Schleusen, Brückenpfeiler und Wehre sind keine Schwimm- und Badezonen
- Nie bei Gewitter baden
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