Anfragen in der Caritas-Nothilfe Kirchdorf haben sich verdoppelt
KIRCHDORF AN DER KREMS. Die Caritas-Sozialberatung Kirchdorf unterstützt Menschen in verzweifelten Situationen. Diese „erste Hilfe“ ist in Corona-Zeiten wichtiger denn je und dank der Spenden möglich, um die ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Haussammlung bitten.
Aufgrund der von der Corona-Pandemie ausgelösten Arbeitslosigkeit sind seit 13. März durchschnittlich ein Drittel mehr Unterstützungsansuchen bei den zwölf Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich eingegangen als im Vergleich zum Vorjahr. „In Kirchdorf habe ich in dieser kurzen Zeit bis Ende Mai 53 Erwachsene und 54 mitbetroffene Kinder unterstützt und doppelt so viele Gespräche wie im selben Zeitraum 2019 geführt“, berichtet Elisa Staub von der Caritas-Sozialberatungsstelle in Kirchdorf.
Ausweg aus finanzieller Krise
Auch Barbara, der arbeitslosen alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern (vier und sechs), half die Caritas rasch mit einer finanziellen Überbrückungshilfe, damit sie Lebensmittel und die nötigsten Dinge einkaufen konnte. Die Sozialarbeiterin unterstützte sie außerdem, den Familienhärtefonds zu beantragen.
„Corona hat arbeitslosen Menschen mit dem Wegfall einer Perspektive auf einen Job auch den Ausweg aus ihrer finanziellen Krise genommen. Außerdem sind seit der gesetzlichen Umstellung von Mindestsicherung auf Sozialhilfe neu seit Jahresbeginn besonders Alleinstehende und Familien betroffen, weil die Wohnbeihilfe als Einkommen gerechnet wird. Sie erfahren dadurch nochmals eine Verknappung ihrer finanziellen Mittel“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Elisa Staub.
Lebensmittel- und Bekleidung
Im Vorjahr wurde in der Caritas-Sozialberatungsstelle in Kirchdorf 182 Erwachsenen und 144 mitbetroffenen Kindern geholfen. Ob jemand Anspruch auf die Caritas-Hilfe hat, wird anhand der Einkommens- und Ausgabensituation genau geprüft. Gemeinsam wird ein langfristiger Weg aus der Krise erarbeitet. Als „erste Hilfe“, um eine akute Notsituation zu überbrücken, geben die Caritas-Mitarbeiter Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus. „Wenn erforderlich, werden auch Zuschüsse zu Heizungs-, Strom- oder Mietrechnungen gewährt, allerdings nicht langfristig, sondern immer nur als Überbrückungshilfe“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Elisa Staub. Außerdem hilft die Mitarbeiterin den Betroffenen, verschiedene sozialrechtliche Ansprüche geltend zu machen.
Spende bei Haussammlung
Die Caritas-Nothilfe in den Sozialberatungsstellen funktioniert nur dank der Spenden, die großteils bei der Haussammlung eingenommen werden. Freiwillige Mitarbeiter der Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür oder hinterlassen einen Erlagschein. Dieses Geld kommt ausschließlich der Hilfe für Menschen in Oberösterreich zugute – und sichert das Bestehen von Caritas-Einrichtungen wie den zwölf Sozialberatungsstellen, dem „Haus für Mutter und Kind“, dem „Krisenwohnen“, sechs „Lerncafés“ und dem „Help-Mobil“.
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