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Tanztherapeutin Michaela Perner-Dutzler im Gespräch

Sophie Kepplinger, BA, 05.10.2021 18:04

WINDISCHGARSTEN/ROSSLEITHEN. Michaela Perner-Dutzler bietet seit kurzen Psychotherapie und Tanztherapie in der freien Praxis im Schärhaus in Windischgarsten an. Mit Tips sprach die 47-Jährige darüber, wann es ratsam ist, eine Therapie zu starten und ob bei ihr in der Praxis tatsächlich getanzt wird.

Michaela Perner-Dutzler ist Psycho- und Tanztherapeutin und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Roßleithen. (Foto: Dutzler)

Tips: Wann ist es ratsam, eine Psychotherapie zu starten?

Michaela Perner-Dutzler: Bei seelischen Problemen gibt es keine genauen Werte wie bei den meisten körperlichen Beschwerden, bei dessen Überschreitung wir einen Arzt aufsuchen müssen. Deshalb lässt es sich schwer einordnen, wann man eine Psychotherapie beginnen sollte. Aber: Wenn man sich diese Frage stellt, ist das ein Hinweis, dass auf ein Problem, das den Menschen und dessen Seele belastet. Wer in Psychotherapie geht übernimmt Verantwortung für die eigene Gesundheit, es ist ein Hinweis darauf, dass man Probleme erkennt, sich um sich kümmert und daran arbeiten will, sie zu überwinden. Wichtige Voraussetzung für eine Psychotherapie ist der Wunsch, etwas zu verändern, und die grundsätzliche Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen und dem eigenen Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.

Tips:Was erwartet einen bei einer Psychotherapie?

Perner-Dutzler: In einem psychotherapeutischen Prozess werden häufig verschiedene Phasen durchlaufen. Dies ist ein sehr individueller Prozess. Wichtige Momente einer Psychotherapie sind unter anderem: Sich finden und Vertrauen fassen, zu schwierigen Themen vorstoßen, eigene Ressourcen neu entdecken, Aufbrechen und Verstehen von alten Konfliktmustern und das Bearbeiten von Problemen, sich neu erfahren und kennen lernen, Konflikte austragen lernen und durcharbeiten und neue Handlungs- und Erlebnismöglichkeiten entdecken.

Tips:Wie ist Psychotherapie wirksam?

Perner-Dutzler: In der Psychotherapie lernt man sein Erleben und Handeln, das man über die bisherige Lebensgeschichte entwickelt hat, zu verstehen. Durch diese bewusste Auseinandersetzung können Betroffene belastende oder krankmachende Muster verändern. Dadurch werden Ängste, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden und Stress abgebaut.

Tips:Sie sind seit 20018 auch als Tanztherapeutin tätig. Wie wird man eigentlich Tanztherapeutin?

Perner-Dutzler: Derzeit sind in Österreich weder die Zulassung zur Ausbildung, noch die Ausbildung, das Abschlussverfahren oder die Zulassung zur Ausübung der Tätigkeiten in der Tanztherapie gesetzlich geregelt. Die Ausbildung findet vorwiegend in privatrechtlichen Aus- und Weiterbildungen statt. Es gibt aber den Berufsverband für Tanztherapie (BTA), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Berufsbild Tanztherapie auf wissenschaftlicher Grundlage weiter zu entwickeln.

Tips:Warum haben Sie sich dazu entschieden, Therapeutin zu werden?

Perner-Dutzler: Ich war immer schon eine Optimistin und glaube an das Gute im Menschen und daran, dass jede und jeder von uns sehr viel Potential in sich hat um ein gutes Leben zu führen. Um Potentiale und Ressourcen gut entfalten zu können brauchen wir Menschen ein Gegenüber, das uns Raum gibt, uns ernst nimmt, uns zuhört und uns Zeit gibt. Ich bin gerne ein solches Gegenüber.


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