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Mentaltrainerin aus Pettenbach gibt Tipps gegen Zukunftsangst in unsicheren Zeiten

Sophie Kepplinger, BA, 17.08.2025 11:24

PETTENBACH. Krisen, Kriege, Klimawandel – viele Menschen empfinden heute eine tiefe Zukunftsangst. Die Gesundheitsökonomin und Mentaltrainerin Bernadette Bruckner aus Pettenbach zeigt, warum diese Sorgen so verbreitet sind, was sie mit uns machen – und welche Schritte helfen können, wieder Vertrauen und Stabilität zu finden.

Verbindung statt Rückzug: Gespräche helfen, Ängste zu teilen und zu bewältigen. (Foto: contrastwerkstatt/stock.adobe.com)

Die Welt scheint aus den Fugen: Klimakrise, Kriege, Inflation und soziale Unsicherheit führen zu einer gesellschaftlich spürbaren Überforderung. Die Folge: Viele Menschen fühlen sich gelähmt, handlungsunfähig oder innerlich taub. Wie Bernadette Bruckner erklärt, ist Zukunftsangst dabei keine Modeerscheinung, sondern eine ganz normale Reaktion auf unklare Bedrohungen. „Unser Gehirn ist evolutionär darauf programmiert, auf Gefahr zu reagieren. Wenn diese jedoch diffus und scheinbar unkontrollierbar ist, wie bei globalen Krisen, kann Angst chronisch werden“, erklärt die Pettenbacherin. Studien belegen den Ernst der Lage: Mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Österreich sieht ihre persönliche Zukunft als belastet. Auch ältere Menschen leiden – besonders unter den Themen Krieg, Teuerung und dem Pflegesystem. Laut IMAS fühlen sich 62 Prozent der Österreicher dauerhaft überfordert.

Chronische Zukunftsängste

Zukunftsängste zeigen sich in allen Altersgruppen und betreffen besonders Jugendliche, Alleinerziehende, sensible Personen oder Menschen mit traumatischen Erfahrungen. „Gefährlich wird es dann, wenn diese Ängste dauerhaft werden und die Fähigkeit zur aktiven Gestaltung des Lebens untergraben“, so Bruckner.

Sechs alltagstaugliche Impulse

Doch was hilft konkret? Bruckner nennt sechs alltagstaugliche Impulse: Mini-Rituale wie ein tiefer Atemzug am Morgen, ein Spaziergang in der Natur oder das Schreiben eines Tagebuchs können Struktur und inneren Halt geben. Wichtig ist auch eine bewusste Nachrichtenhygiene – nicht ständig alles lesen, sondern gezielt auswählen, wann und wie Informationen konsumiert werden.

Der Körper spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Regelmäßige Bewegung, Dehnübungen oder einfaches Spazierengehen wirken regulierend auf das Nervensystem. Kleine Entscheidungen im Alltag, etwa, was man kocht oder ob man kurz frische Luft schnappt, stärken das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Auch bewusste Herzzeit – also Zeit für Dinge und Menschen, die guttun – sollte keinen Luxus darstellen, sondern als seelische Nahrung gesehen werden. Und schließlich ist es heilsam, statt sich zurückzuziehen, Verbindung zu suchen: Ein offenes Gespräch, ein ehrlicher Satz wie „Mir geht’s gerade nicht so gut“ kann Türen öffnen – für Verständnis, Nähe und gemeinsames Durchhalten.

Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Verbindung

„Zukunftsangst zeigt uns, dass uns etwas wichtig ist. Wenn wir diesen Impuls nutzen, können wir neue Wege finden – nicht allein, sondern gemeinsam“, betont Bruckner. Denn das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Verbindung.


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