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Bauern und Grundbesitzer im Bezirk Kirchdorf wählen

Susanne Winter, MA, 21.01.2015 09:00

BEZIRK KIRCHDORF AN DER KREMS. Alle sechs Jahre ist es für die Bauern und Grundbesitzer des Bezirkes an der Zeit die Wahlkabine zu betreten und ihre politischen Vertreter zu wählen. Am 25. Jänner entscheiden sie über die Zusammensetzung der Landwirtschaftskammer-Vollversammlung, Bezirksbauernkammer und Ortsbauernausschüsse. Fünf Listen stehen zur Wahl.

  1 / 2   Franz Karlhuber, Peter Strutzenberger, Sonja Kiniger, Johann Feßl, Erika Glinsner, Regina Reiter und Walter Lederhilger (v. l.) vom Bauernbund
Im Rahmen der Landwirtschaftskammer-Wahl werden 35 Mitglieder der Vollversammlung neu gewählt. Gleichzeitig entscheidet das jeweilige Wahlergebnis auf Orts-ebene über die Zusammensetzungen der 23 Ortsbauernausschüsse des Bezirkes Kirchdorf sowie der Bezirksbauernkammer. Die Wahlbeteiligung der letzten Wahl (Jänner 2009) lag im Bezirk bei 58,86 Prozent. Den 7258 Wahlberechtigten stehen fünf Wählergruppen zur Wahl: der OÖ Bauernbund, die SPÖ-Bauern, der Unabhängige Bauernverband OÖ (UBV), die Freiheitliche Bauernschaft OÖ (FB) und die Grünen Bäuerinnen und Bauern OÖ. In der derzeitigen Vollversammlung sind der OÖ Bauernbund mit 27 Sitzen, die SPÖ-Bauern und der Unabhängige Bauernverband mit jeweils drei Sitzen sowie die Freiheitliche Bauernschaft mit zwei Sitzen vertreten.   Erstmals Briefwahl möglich   In praktisch jeder Gemeinde wird ein eigenes Wahllokal eingerichtet. Die Stimmabgabe erfolgt grundsätzlich in jenem Sprengel, in dessen Wählerverzeichnis jemand eingetragen ist. Erstmals gibt es auch die Möglichkeit einer Stimmabgabe per Briefwahl. Die genauen Wahlzeiten sind der an alle Wähler übermittelten Wahlinformation zu entnehmen.   Jungbauern motiviert   Der Bauernbund des Bezirkes Kirchdorf setzt auf die Unterstützung der Bergbauern und Nebenerwerbsbauern, Erhaltung des Lebensraumes, Planungs- und Rechtssicherheit, intelligente Nutzung von Ressourcen sowie Ausbildung der Jugend. „Die Motivation der Jugend die Betriebe zu übernehmen ist hoch“, so Johann Feßl, Almvereinsobmann OÖ und Bürgermeister Edlbach. „Das Landleben und Selbständigsein wird modern“, ergänzt Jungbauern-Bezirksvorstandsmitglied Regina Reiter. Dabei seien aber Ausgleichszahlungen und Investitionsförderungen wichtig.   Regionale Lebensmittel   Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit setzt sich Bezirksbäuerin Sonja Kiniger verstärkt ein: „Wir Bäuerinnen sehen uns als Botschafterinnen der gesunden Lebensmittel und führen laufend Aufklärungsgespräche über Lebensmittelkennzeichnungen mit Konsumenten.“   Zu niedrige Preise für hohe Auflagen und Standards   “Wir leiden unter dem europäisch geprägten Preisniveau“, sagt Landwirtschaftskammerrat Walter Lederhilger aus Kremsmünster. „Täglich werden höhere Standards eingeführt. Wir produzieren unter besten Bedingungen und größten Auflagen gesunde Lebensmittel, das muss den Konsumenten etwas wert sein, damit wir davon leben können“, sind sich die Kandidaten des Bauernbundes einig. Darauf zu achten, dass die Qualitätsstandards erhalten bleiben, sei auch bei der Verhandlung der Freihandelsabkommen wichtig, meint Lederhilger.   „Wachsen oder Weichen sollte nicht der Leitsatz sein“   Dass sich die Bauern eine bessere Interessenvertretung, die stärker für ihre Anliegen eintritt, verdienen, meinen Stefan Edlinger und Andreas Hoffmann von den „Grünen Bäuerinnen und Bauern“. Ihnen sind ein Stopp der Bürokratisierung im landwirtschaftlichen Bereich, das Eintreten für eine klein strukturierte Landwirtschaft, die Eindämmung des Flächenverbrauchs in Oberösterreich und Österreich sowie die Verhinderung des TTIP-Abkommens ein großes Anliegen. „Ständiges Wachstum und Produktionssteigerung im landwirtschaftlichen Bereich kann nicht das Ziel sein. „Wachsen oder Weichen“ sollte nicht der Leitsatz für die Bauern sein“, sind Stefan Edlinger (Biowildhendel-Zucht in Schlierbach) und Andreas Hoffmann, Landwirt aus Inzersdorf, überzeugt.   „TTIP-Abkommen ist nicht sinnvoll“   “Das TTIP-Abkommen ist schädlich und nicht sinnvoll unter anderem weil der Exportmarkt USA für heimische Betrieb gar nicht interessant ist. Hier fehlt die Größe und Konkurrenzfähigkeit der heimischen Landwirtschaft. Außerdem sind die Preise für die Landwirte auch nicht interessant“, so die beiden Vertreter der Grünen. Im Bezirk Kirchdorf seien die OÖ-Themen ebenfalls präsent. Der Strukturwandel stelle eine Herausforderung dar, aber als besonders innovative Region könne man zuversichtlich sein, die Herausforderungen zu meistern.   Eine Übersicht der Kandidaten aus dem Bezirk Kirchdorf für die Landwirtschaftskammer-Wahl 2015 ist in der aktuellen Tips Kirchdorf (KW 4) zu finden. Weitere Infos unter www.ooe.lko.at