Neues Amtsgebäude für Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf als zukunftsweisender Leuchtturm
KIRCHDORF AN DER KREMS. Nach nur 33 Jahren muss ein neues Amtsgebäude für die Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf her. Aus den Fehlern will man lernen und einen zukunftsweisenden Leuchtturm für nachhaltige Bauweise errichten.
Aufgrund des hohen Kostenrisikos einer Generalsanierung des alten Gebäudes entschied sich das Land OÖ für einen Neubau auf einem Grundstück direkt unterhalb der bestehenden BH mit Errichtungskosten von rund 16,3 Millionen Euro.
„Elf Standorte standen zur Diskussion, das ist für Kirchdorf schon viel“, sagte Bürgermeister Wolfgang Veitz bei seiner Ansprache: „Vorteil von der Kleinheit von Kirchdorf ist, dass alles auf dem Fußweg erreichbar ist, auch die neue Bezirkshauptmannschaft, die nur einen Steinschlag von der alten entfernt ist.“ Auch die Nähe zur Geschäftswelt sei ein Vorteil. Veitz betonte, „für die Kreuzung Garnisonsstraße müssen wir uns noch etwas überlegen, denn der Verkehr wird zunehmen. Eine Ampel wird es sicherlich nicht geben, weil dafür zu wenig Platz ist. Es ist jedoch eine größere Rechtsabbiegespur angedacht.“ Dafür müsse es aber noch Gespräche geben.
Dreigeschoßiges offen gestaltetes Gebäude
Das Projekt von Urmann Radler Architekten aus Linz gewann bei einem EU-weiten Architekturwettbewerb mit 55 eingereichten Arbeiten. Das dreigeschoßige Gebäude ist über eine Zufahrt von der Hauptstraße erreichbar. Das Foyer mit Atrium ist ein heller, offener Bereich und Schiebeläden an der Außenfassade als Beschattung sollen ebenfalls zum Wohlbefinden der Nutzer und Mitarbeiter beitragen.
Für Landesrat Rudi Anschober ist die neue BH „ein Leuchtturm für wegweisenden nachhaltigen Bau und ein sehr spannendes Projekt“. Ihm gefalle das offen angelegte Gebäude sehr gut. Der Nutzer werde ernst genommen und es zeige, dass die öffentliche Hand energetisch vorbildhaft unterwegs sei. Anschober nennt dafür die Beispiele Massivhausstandard, LED Beleuchtungstechnologie, regionale Fernwärmeversorgung und ein großes Sonnenkraftwerk am Dach.
Nachhaltige Bauweise
Beim neuen Bau der Landes-Immobilien GmbH wird auf die Aspekte Klimaveränderung (Sommertauglichkeit bei höheren Außentemperaturen, Hagel, Sturm), Wiederverwendung von Baustoffen und sparsamer Betrieb des Gebäudes (Lebenszyklusbetrachtung) besonders geachtet. Dies wird durch möglichst schlanken Technikeinsatz, wie Lüftungsanlage nur für den Saal (Fensterlüftung für das restliche Bürogebäude), händisch zu bedienende Schiebeläden als Beschattung, automatisierte Nachtlüftung (ersetzt Kühlung) und bewusst schon im Wettbewerb begrenzte Fensterflächen gewährleistet. Bei der Wahl von Konstruktion und Materialien wird auf Dauerhaftigkeit, Werthaltigkeit und Umweltfreundlichkeit geachtet. Regionale Fernwärme und eine Photovoltaikanlage runden das Thema Nachhaltigkeit ab.
Die BH Kirchdorf verzeichnete im letzten Jahr 33.800 Kundenkontakte. „Die Verwaltung hat zu den Bürgern zu kommen und nicht die Bürger zur Verwaltung. Das ist Service für die Bürger in unserem Land“, betonte Landeshauptmann Josef Pühringer die Notwendigkeit der Bezirkshauptmannschaft.
“Wir schaffen ein neues Service- und Dienstleistungszentrum für die Bürger“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer bei seiner Ansprache, „das Areal der alten BH wird durch die LAWOG sehr vernünftig weitergenutzt werden.“ Im Herbst soll mit dem Bau begonnen werden. Die Übersiedelung und Eröffnung ist für Herbst 2017 geplant.
Weitere Fotos von der Spatenstichfeier hier
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