Wartezeiten auf Operationstermine im Landeskrankenhaus Kirchdorf
KIRCHDORF AN DER KREMS. Im Zuge einer SP-Anfrage an Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) wurden die Wartezeiten auf geplante Operationen in den oberösterreichischen Krankenhäusern veröffentlicht. Im Landeskrankenhaus (LKH) Kirchdorf haben sich die Wartezeiten auf unfallchirurgische Operationen sowie auf Knieprothetik- und Hüftprothetik-Operationen verlängert.
Die durchschnittlichen Wartezeiten für Operationen von Varizen (sechs bis acht Wochen) und Nasenpolypen (drei Wochen) sowie für CT-Untersuchung (eine Woche) im LKH Kirchdorf sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Bei den Nasenpolypen liegt das Kirchdorfer Spital mit drei Wochen oberösterreichweit an der Spitze, die längste Wartezeit hat man hier im Klinikum Wels-Grieskirchen mit 27 Wochen.
Wartezeiten verlängert
Im LKH Kirchdorf warten Patienten im Durchschnitt acht Wochen auf eine unfallchirurgische Operation. Das sind zwei Wochen länger als im Vorjahr.
Für eine Knieprothetik-Operation wartet ein Patient im Durchschnitt sogar 25 Wochen (Vorjahr: 20 Wochen). Die Wartezeit von Sonderklasse-Patienten hat sich jedoch von 11,5 auf 9 Wochen verkürzt.
Für eine Hüftprothetik-Operation wartet man durchschnittlich 20 Wochen (Vorjahr: 17 Wochen). Auch hier hat sich die Wartezeit von Sonderklasse-Patienten von zehn auf sieben Wochen verkürzt.
Unterschiedliche Wartezeiten bei Sonderklasse-Patienten
„Unterschiedliche Wartezeiten bei Sonder- und Allgemeinklasse erklären sich aufgrund der unterschiedlichen Auslastung der jeweils zur Verfügung stehenden Bettenkapazitäten“, erklärt Christine Dörfel, Pressesprecherin der Krankenhäuser Kirchdorf und Steyr.
Ausgezeichneter Ruf führe zu längeren Wartezeiten
Die Gesundheits- und Spitals-AG (gespag) führt die längeren Wartezeiten in den Landeskrankenhäusern Kirchdorf und Steyr, trotz gleichbleibender Betten- und OP-Kapazitäten, auf den ausgezeichneten Ruf des Orthopädieteams, unter der Leitung von Vinzenz Auersperg, vor allem im Bereich der Hüft- und Knie-Endoprothetik zurück. „Wir freuen uns über das offenkundige Vertrauen und begrüßen seitens der OÖ gespag die bestehende freie Wahl des Behandlungsortes, die in der Konsequenz natürlich auch dazu führt, dass die Wartezeiten variieren“, so Pressesprecherin Christine Dörfel, die betont: „Wichtig ist aber zu wissen, dass sich diese Wartezeitenangaben ausschließlich auf elektive (d.h. nicht akute) Eingriffe beziehen. Alle akutmedizinisch notwendigen Eingriffe werden selbstverständlich, entsprechend Diagnosestellung und ihrer Notwendigkeit unmittelbar durchgeführt.“
Stellungnahme der gespag zu den Wartezeiten
Seitens der gespag heißt es: „Zu den Wartezeiten in den Spitälern der Oö. gespag (Freistadt, Rohrbach, Schärding, Steyr, Kirchdorf und Salzkammergut-Klinikum) halten wir ausdrücklich fest, dass alle erforderlichen, akutmedizinisch notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen unverzüglich angeboten und durchgeführt werden. In den gespag-Spitälern werden alle Patienten entsprechend der Schwere ihrer Beschwerden gereiht und versorgt. Natürlich wird auch auf die individuelle Situation von Wartenden und deren Begleitpersonen eingegangen.“
Transparenz für Patienten
Seitens der SPÖ wird für die Patienten eine transparente Übersicht über die Wartelisten gefordert. Auch SP-Bezirksvorsitzende Bettina Lancaster tritt für eine transparente Online-Übersicht ein: „Die Patienten brauchen eine einfache Möglichkeit, um sich über die Wartezeiten zu informieren. Dann müssen sie sich nicht die Mühe machen, von Krankenhaus zu Krankenhaus zu telefonieren – auf der Suche nach dem raschesten Termin.“
Veröffentlichung der Wartezeiten auf der Homepage
Laut Landesrätin Christine Haberlander (VP) wurden bereits mit Vertretern der Krankenanstalten Vereinbarungen getroffen, welche die Erhebung der Wartezeiten und eine Veröffentlichung auf der jeweiligen Homepage – mit zweimal jährlicher Aktualisierung der Daten – enthalten. Seit 2. Oktober 2017 erfolgt dies bereits auf der Homepage des LKH Kirchdorf. Zudem werde „eine Gesetzesänderung insofern erfolgen, als soziale Gegebenheiten in die Kriterien für die Terminvergabe aufgenommen werden“, so Haberlander.
Valide Auswertungen der durchschnittlichen Wartezeit
Zur Forderung nach einer Transparenz für die angeführten Wartezeiten wird seitens der gespag festgehalten, „dass wir gemäß dem Oö. Krankenanstaltengesetz bereits seit Längerem verpflichtet sind, für die Fächer Orthopädie und Augenheilkunde ein Wartelistenregime zu führen. ln diesen Fächern stehen daher entsprechende valide Auswertungen der durchschnittlichen Wartezeit zur Verfügung, die bereits seit 2015 auf der Homepage der gespag standortspezifisch beim jeweiligen Fach veröffentlicht sind. Der Rechnungshof hat dieses Gebaren im Jahr 2016 bezüglich Wartelistenregime geprüft und ein korrektes und gesetzmäßiges Vorgehen festgestellt.“
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