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AMS-Leiterin Julia Bauer empfiehlt den Unternehmen, Kurzarbeit zu nutzen

Susanne Winter, MA, 23.03.2020 18:22

KIRCHDORF AN DER KREMS. Mit der neuen Kurzarbeit können Unternehmen die Arbeitszeit ihres Personals während der Coronavirus-Krise entsprechend reduzieren, um danach mit diesen Arbeitskräften wieder ihre Tätigkeit aufnehmen zu können.

Julia Bauer, Leiterin des AMS Kirchdorf, Foto: Wolfgang Lehner
Julia Bauer, Leiterin des AMS Kirchdorf, Foto: Wolfgang Lehner

Das vorzeitige Ende der Wintersaison und die Auswirkungen der Coronakrise haben die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Kirchdorf in den letzten Tagen in die Höhe schießen lassen. „Seit Montag, 16. März, haben sich innerhalb einer Woche 616 Personen beim AMS Kirchdorf arbeitslos melden müssen und sorgen für einen Rekordwert der letzten Jahre. Aktuell sind in Summe im Bezirk rund 2.064 Personen beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt“, berichtet die Leiterin des AMS Kirchdorf, Julia Bauer, zu den aktuellen Entwicklungen am regionalen Arbeitsmarkt rund um die Coronakrise.

AMS rät zum Kurzarbeitsmodell

„Unsere Hoffnung liegt darin, dass das Schlimmste der Krise in den nächsten Wochen überstanden sein wird. Viele Personen verfügen über eine Wiedereinstellzusage bei ihren Unternehmen und können bei einer Stabilisierung der Lage wieder ihre Arbeit aufnehmen“, so Bauer zur aktuellen Lage am regionalen Arbeitsmarkt, noch attraktiver ist es aber, das neue Kurzarbeitsmodell, das anlässlich der aktuellen Situation adaptiert wurde, zu nutzen.

Corona-Kurzarbeit ermöglicht es nahezu allen Betrieben, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter zu reduzieren

Das Coronavirus hat Österreich binnen weniger Tage völlig verändert und viele Unternehmen vor größte Herausforderungen gestellt. Damit nicht noch mehr Menschen gekündigt werden müssen, haben die Regierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS das neue Corona-Kurzarbeitsbeihilfenmodell geschaffen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. Die neue Corona-Kurzarbeit ermöglicht es nahezu allen Betrieben, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter entsprechend zu reduzieren. So können Firmen Kündigungen vermeiden und bewährte Fachkräfte im Unternehmen halten.

Kurzarbeitszeitraum beträgt maximal drei Monate

Um Kurzarbeit können Unternehmen aller Größen und Branchen ansuchen, wenn sie im Zusammenhang mit dem Coronavirus in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Der Kurzarbeitszeitraum beträgt maximal drei Monate, eine Verlängerung um weitere drei Monate ist möglich, sofern die Krise entsprechend lange anhält. Voraussetzung für die Kurzarbeit ist grundsätzlich eine Vereinbarung mit den Sozialpartnern. Je nach Notwendigkeit kann eine Kürzung der Arbeitszeit von zehn bis 90 Prozent beantragt werden. Im Durchrechnungszeitraum kann diese sogar phasenweise auf null Prozent gesenkt werden. Das Unternehmen zahlt dann nur die Arbeitszeit, die tatsächlich geleistet wird.

Mitarbeitern erhalten ein Nettoentgelt von 80 bis 90 Prozent

Die Kurzarbeitsbeihilfe des AMS garantiert den betroffenen Mitarbeitern ein Nettoentgelt von 80 bis 90 Prozent, gestaffelt nach Einkommenshöhe. Die Sozialversicherungsbeiträge des Dienstgebers werden ebenfalls ab dem ersten Monat vom AMS übernommen. „Wir können allen Betrieben nur dringend dazu anraten, die neue Corona-Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter in Anspruch zu nehmen. Damit halten Sie wertvolles betriebliches Know-how, nämlich ihre bestens qualifizierten und bewährten Arbeitskräfte. Und sobald die Krise überwunden ist, kann mit vollem Elan flexibel gestartet werden“, appelliert Bauer an die Unternehmen.

über 200 Beratungsgespräche zum neuen Kurzarbeitsmodell

Information und Unterstützung bieten die Berater im Service für Unternehmen des AMS Kirchdorf. „Alleine letzte Woche haben wir in Kirchdorf bereits über 200 Beratungsgespräche zum neuen Kurzarbeitsmodell durchgeführt.“ Auf der Homepage des AMS stehen alle wichtigen Informationen und Förderunterlagen sowie ein Kurzarbeit-Rechner zur Verfügung. Dieser Rechner hilft Unternehmen dabei, eine mögliche Kurzarbeitsunterstützung im Zusammenhang mit Corona/COVID-19 zu ermitteln. Abschließend bittet Bauer um Geduld und um Verständnis für die Abarbeitung aller Anliegen. „Wir kümmern uns so rasch als möglich um alle Anliegen. Meine Mitarbeiter sind mit vollem Einsatz unter keinen einfachen Rahmenbedingungen für unserer Kunden da. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Existenzsicherung aller Anträge bzw. an der Beantwortung aller Anfragen. An dieser Stelle sage ich auch bei meinen Mitarbeitern herzlichen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz in den letzten Tagen.“

Mehr Informationen zur Corona/COVID19-Kurzarbeit sind hier zu finden.


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