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Dreistufenplan soll Luchspopulation in der Region Kalkalpen retten

Sophie Kepplinger, BA, 07.07.2021 13:56

REGION KALKALPEN. Derzeit streifen sechs Luchse durch die Wälder der Region Kalkalpen. Der gewünschte Nachwuchs der scheuen Wildkatze bleibt allerdings aus. Ein Dreistufenplan soll nun die Luchspopulation dauerhaft sichern.

Luchse sind streng geschützte Großkatzen. (Foto: H. Glader/4nature)
  1 / 3   Luchse sind streng geschützte Großkatzen. (Foto: H. Glader/4nature)

In der Region Kalkalpen befinden sich derzeit drei weibliche und drei männliche Großkatzen. Der den fehlenden Nachwuchs, welcher die Population dauerhaft sichern sollte, und den kürzlich erbrachten Nachweis, dass das dominante Männchen Lakota mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zeugungsfähig ist, ergibt sich eine negative Zukunftsprognose für die Luchse der Nationalparkregion. Darum wurde nun ein Dreistufenplan erarbeitet, der die Etablierung einer dauerhaften und bestandsfesten Luchspopulation ermöglichen soll.

Zeugungsunfähig: Luchsmännchen Lakota wird ausgetauscht

Der Dreistufenplan umfasst dabei den Austausch von Lakota. Das dominante zeugungsunfähige Luchsmännchen soll durch ein zeugungsfähigen Männchen ersetzt werden, um die Zeugungsfähigkeit wiederherzustellen und um einen notwendigen Genmix garantieren zu können. Sollte es in den nächsten Jahren dennoch keine Luchsbabys geben, sollen weitere Luchsweibchen als Zusatzbesatz in Oberösterreich ausgesetzt werden. Zudem wird eine bundesländerübergreifende Koordinierung angestrebt, um das langfristige Ziel zu erreichen: eine selbsterhaltungsfähige Population von 20 bis 30 Luchsen.

Naturschutzreferent Heimbuchner: „Verschwinden der Population kommt nicht in Frage“

„Die Luchse im Umfeld des Nationalparks Kalkalpen sind ein Aushängeschild für die Artenvielfalt in unserem Land. Ein Verschwinden dieser Population kommt für mich als Naturschutzreferent nicht in Frage“, betont Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ). Zuallererst ginge es bei dem ausgearbeiteten Konzept laut Haimbuchner um eine Bestandssicherung, dann um eine Bestandsstützung und letztlich um die Etablierung einer selbsterhaltungsfähigen Population. „Einfach nur neue Luchse aussetzen, wie es von verschiedenen Gruppierungen immer wieder gefordert wird, ist nicht zielführend“, betont der Naturschutzreferent. Er habe auch bereits „intensive Gespräche“ mit den Verantwortlichen der benachbarten Bundesländer Niederösterreich und Steiermark, der lokalen Bevölkerung und der Jägerschaft geführt. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass ein Einvernehmen hergestellt werden kann. Diese edlen Tiere sind vom Wohlwollen und der Akzeptanz aller Betroffenen abhängig“, betont Manfred Haimbuchner.


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