Bürgermeisterin Bettina Lancaster will "das Steinbacher Ortszentrum mit Leben füllen"
STEINBACH AM ZIEHBERG. Bettina Lancaster, Bürgermeisterin von Steinbach am Ziehberg (SPÖ), gibt im Interview Einblick in aktuelle Projekte und zukünftige Herausforderungen in der Gemeinde.
Tips:In Steinbach sind die Bagger angerollt. Was hat es damit auf sich?
Bettina Lancaster: Das Projekt der Wildbachverbauung um rund eine Million Euro – 28 Prozent der Kosten trägt die Gemeinde –, das die Entwässerung der Sonnseite zum Schutz der dortigen Siedlungen zum Ziel hat, ist fast abgeschlossen. Zudem wird der Pfarrhof abgerissen und auf den Pfarrgründen werden Wohnungen errichtet. Noch heuer erfolgt der Baubeginn für den ersten von zwei Wohnblöcken, der zwölf Miet/Kauf-Wohnungen beinhalten wird. In einem Verkehrsleitsystem für Steinbach ist zudem die Errichtung einer neuen Brücke zur Volksschule vorgesehen, damit die Kinder die Schule in Zukunft sicherer erreichen.
Tips:Der Gemeinde Steinbach wurde heuer im Kinderbetreuungsatlas von der Arbeiterkammer ein „Top-Angebot“ für die Kinderbetreuung bescheinigt, wie ist es dazu gekommen?
Lancaster: Es war mir immer ein Anliegen, dass die Kinderbetreuung in Steinbach gesichert ist. Seit 2018 gibt es eine altersübergreifende Gruppe für Zwei- bis Zehnjährige im Caritas Kindergarten. Das heißt, auch bis zu fünf Volksschüler können pro Tag im Kindergarten betreut werden. Das wird vor allem am Nachmittag gut angenommen. Seit September gibt es für die Unterdreijährigen nun eine eigene Krabbelgruppe. Für diese werden derzeit die ehemaligen Übergangswohnungen für Pädagogen beim Kindergartengebäude, die heutzutage nicht mehr gebraucht werden, umgebaut. Im Jänner erfolgt der Bezug.
Tips:Steinbach ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wie geht man in Zukunft mit den Freizeitsportlern um, die nicht auf den vorgesehenen Parkplätzen parken?
Lancaster: Das ist eine der nächsten Herausforderungen, die wir im Gemeinderat gemeinsam mit der Ortsbauernschaft diskutieren werden. Klar ist, Steinbach ist kein Tourismusort, die Gemeinde erhält keine Tourismusabgaben und hat von den Besuchern fast keinen Nutzen. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, Geld für weitere Parkplätze und deren Instandhaltung zu investieren, solange sich die Kosten nicht tragen.
Tips: Wann startet der Zubau beim Gemeindeamt?
Lancaster: Die genehmigten Kosten von 1,9 Millionen Euro konnten durch die aktuelle enorme Kostensteigerung in der Wirtschaft nicht eingehalten werden. Ein Baubeginn war bisher nicht möglich, weil das Genehmigungsverfahren neu aufgerollt wurde. Mittlerweile hat die Direktion Inneres und Kommunales vom Land Oberösterreich die Genehmigung für die neuen geschätzten Kosten von 2,6 Millionen Euro erteilt. Ein Gemeinderatsbeschluss soll demnächst folgen.
Tips: Was ist Ihnen für die Zukunft des Ortes wichtig?
Lancaster: Das Gemeindeamt soll uns als Steinbacher zusammenhalten und ein Treffpunkt für alle Bürger sein. Deshalb wird das Amtsgebäude nach dem Zubau auch Platz für Veranstaltungen, das Pfarrbüro, den Musikverein sowie für Vereine und die Jugend bieten. Nachdem wir nun die Rahmenbedingungen schaffen, wollen wir in Zukunft das Ortszentrum mit Leben füllen und Klimaschutz – auch in einer Kleingemeinde wie Steinbach – lebbar machen.
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