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Neue An- und Herausforderungen in der Lehrlingsausbildung

Sophie Kepplinger, BA, 24.06.2024 08:36

KIRCHDORF AN DER KREMS. Die Wirtschaftskammer Kirchdorf lud Unternehmer, Lehrlingsausbilder und für die Lehrlingsarbeit zuständige Mitarbeiter zu einem Netzwerktreffen. Mario Derntl, Mutmacher, Autor und Coach zum Thema „Lehre“, machte die aktuell stattfindenden Veränderungen bewusst. Unter anderem forderte er, die Bezeichnung „Lehrling“ zu überdenken.

von links: Christian Riedl (Greiner Ausbildungszentrum, Kremsmünster), Mario Derntl (Coach und Experte), Hildegard Vrana (Zementwerk Kirchdorf) und Siegfried Pramhas (WKO Kirchdorf) (Foto: WKO Kirchdorf)

784 Lehrlinge werden derzeit in den regionalen Ausbildungsbetrieben ausgebildet. Zu Spitzenzeiten waren es über 1.100. Wie sich diese Zahlen verändern, ändern sich auch die Sichtweisen der Jugendlichen zum Beruf und zum Leben. „Das beeinflusst die Lehrlingsausbildung wesentlich“, sagt Experte Mario Derntl. Für die zuständigen Mitarbeiter in den Unternehmen ist dies eine Challenge. „Die fachliche Ausbildung steht im Vordergrund. Faktoren wie beispielsweise Trends, Lebenseinstellungen Kommunikation müssen in der Lehrzeit und bei der Bewerbung von den Verantwortlichen immer stärker berücksichtigt werden“, betont WKO-Bezirksstellenleiter Siegfried Pramhas.

Thema Lehre braucht eine Strategie

„Das Thema Lehre braucht eine Strategie, Aufmerksamkeit – egal wie große der Betrieb ist“, sagt Mario Derntl. Immerhin gehe es um die Facharbeiter von morgen und um die Sicherung des Fachkräftebedarfes für die Zukunft. „Lehrlinge brauchen beim Ausbildungsstart eine spezielle Art von Sicherheit. Da geht es um Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe und darum, ihnen etwas zuzutrauen“, sagt Derntl, der damals selbst die Schule abgebrochen, eine Lehre gestartet und heute als Lehrlings-Experte unterwegs ist. „Mein Ausbildner hat mich vor die Wahl gestellt, die Ausbildung einfach zu absolvieren oder eben mehr daraus zu machen und sich vom Beruf begeistern zu lassen“, sagt er.

Image der Lehre verbessern

Auch das Image der Lehre müsse weiter verbessert werden. Mario Derntl regte etwa in seinen Keynote an, über das Wort „Lehrling“ nachzudenken. „Diese Bezeichnung ist sicher nicht mehr zeitgemäß. Es geht doch um zukünftigen Mitarbeiter, um eine wertvolle Ausbildung der Jugendliche“, so Derntl, der die Anwesenden mit weiteren Tipps versorgte, wie sie das Thema Lehre in ihren Ausbildungsbetrieben gestalten können. „Es geht um die Zukunft. Da braucht es ein umfassendes Wissen, Qualität und den stetigen Erfahrungsaustausch“, zeigt sich WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller über den gemeinsamen Erfahrungsaustausch erfreut.


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