ÖGB Kirchdorf gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
KIRCHDORF AN DER KREMS. Im Rahmen einer Regionalvorstandssitzung erinnerte der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Kirchdorf an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Mit einer Gedenkveranstaltung wurde ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt.
Der ÖGB Kirchdorf nahm die Regionalvorstandssitzung zum Anlass, der unzähligen Menschen zu gedenken, die unter dem Terror des NS-Regimes gelitten haben oder ermordet wurden. In besonderer Weise stand dabei das Schicksal von Zoltan Schultz im Mittelpunkt – ein Beispiel für viele, die dem nationalsozialistischen Unrecht zum Opfer fielen.
Zoltan Schultz war ein 28-jähriger jüdischer Geiger und Dirigent aus der westungarischen Stadt Szombathely. Nach dem Studium am Konservatorium in Budapest wurde er im April 1944 zur Zwangsarbeit verschleppt. Vermutlich musste er in der Steiermark bei Feldbach Panzergräben und Unterstände errichten. Als sich im März 1945 die alliierten Truppen näherten, wurde Schultz nach Graz-Liebenau verlegt. Von dort begann am 7. April ein Todesmarsch in Richtung KZ Mauthausen, der auch durch das oberösterreichische Kremstal und über den Pyhrnpass führte.
Am 17. April 1945 erschossen die Wachmannschaften Zoltan Schultz und zwei weitere erschöpfte Häftlinge im Raum St. Pankraz. Ihre Leichen wurden neben der Bundesstraße verscharrt. Heute erinnert eine Gedenktafel in Mauthausen an sein Schicksal.
Mit dem Gedenken wollte der ÖGB Kirchdorf ein klares Zeichen setzen. „Wir gedenken, damit sich solches Unrecht niemals wiederholt“, lautete die Botschaft der Veranstaltung.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden