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Erdgas und Erdöl: ADX Energy kündigt Fortsetzung der Testarbeiten in Molln und weitere Erkundungen nahe Wels und Ried im Innkreis an

Sophie Kepplinger, BA, 30.10.2025 11:17

MOLLN/OÖ. (Update) Nach einem positiven Urteil des Oberösterreichischen Landesverwaltungsgerichts wird das australisch-österreichische Unternehmen ADX Energy seine Testarbeiten im Gemeindegebiet Molln im Januar 2026 wieder aufnehmen. Geplant sind zudem mehrere Erdgas-Probebohrungen und eine Ölfeld-Erkundung in Oberösterreich. Das Vorhaben gilt als umstritten und wird seit Jahren von der Bürgerinitiative „Pro Natur Steyrtal“ und Umweltschutzorganisationen kritisch begleitet.

Die Abbildung zeigt das geplante Bohrprogramm in den Lizenzgebieten ADX-AT-I und ADX-AT-II. (Foto: ADX Energy)

Das Landesverwaltungsgericht hat entschieden, dass die Arbeiten an der Mollner Bohrstelle „Welchau-1“ bis 31. März 2026 fortgeführt werden dürfen. Begründet wurde das Urteil mit einem hohen öffentlichen Interesse an der Stärkung der Energieautarkie Österreichs. ADX Energy kann somit die zu Jahresbeginn unterbrochenen Testarbeiten wieder aufnehmen.

Drei Lagerstätten mit Öl- und Gasanzeichen sind noch ungetestet

Von den vier erbohrten Lagerstätten mit Öl- und Gasanzeichen ist bislang nur eine getestet worden. Laut ADX-Chairman Ian Tchacos sollen ab Januar 2026 zunächst Tests der obersten Lagerstätte („Reifling“) erfolgen.

Erdgas-Probebohrungen auch nähe Wels und Ried im Innkreis

Für die erste Jahreshälfte 2026 plant ADX zudem drei weitere Erdgas-Probebohrungen (Hoch-1, Gold-1, Schoe-1) südlich von Wels und Ried im Innkreis. Die Bohrungen sollen mit maximalen Tiefen von etwa 1.100 Metern und einer Bohrzeit von jeweils rund zwei Wochen durchgeführt werden. In der zweiten Jahreshälfte 2026 ist eine Ölfeld-Erkundung (SGB-1) nahe des bestehenden Erdölfeldes Anshof vorgesehen.

Das Unternehmen rechnet laut Tchacos nicht mit größeren Verzögerungen, da die Bohrungen in unproblematischen Gebieten erfolgen würden und die Grundstücke bereits vertraglich gesichert seien. Auch die Genehmigungen für Bohr- und Naturschutzmaßnahmen sollen bis Ende 2025 vorliegen.

Ökologische Auswirkungen

Kritiker warnen jedoch vor möglichen ökologischen Auswirkungen. In Molln etwa begleiten die Bürgerinitiative „Pro Natur Steyrtal“ sowie weitere Umweltschutzorganisationen das Vorhaben seit Jahren kritisch und fordern eine stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Naturschutzbelangen.

Grüne kritisieren Gasbohrungen und fordern mehr erneuerbare Energien

Auch die Grünen in Oberösterreich kritisieren die geplanten Gas- und Ölbohrungen. Landessprecher Stefan Kaineder bezeichnet die Bohrungen als „aberwitzig“ und warnt vor Umweltschäden. Seiner Ansicht nach sollte Oberösterreich statt auf fossile Energien stärker auf erneuerbare Energien wie Windkraft setzen. Er betont, dass neue Gasbohrtürme ein falsches Signal für die Energiewende seien und die Bevölkerung besser in die Diskussion über saubere und stabile Energieversorgung eingebunden werden sollte.


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