Bürgermeisterin nimmt Stellung zu Unterschriftenaktion gegen Projekt

Auslöser für die Bürgerinitiative war ein Bauprojekt in der Meederstraße in Kirchschlag. Konkret sollte dort eine viergeschossige Wohnanlage errichtet werden. Kritisiert wurde von den Initiatoren der Unterschriftenaktion dabei, dass dieses nicht nur die Südansicht von Kirchschlag zerstören, sondern auch weitere Folgen haben würde.

Seit 40 Jahren Bauland

Etwas anders sieht die Lage aus Sicht der Bürgermeisterin Gertraud Deim aus. Diese stellt betreffend des Bauvorhabens gegenüber Tips klar: „Der Grund auf dem das Projekt geplant ist, ist seit zirka 40 Jahren Bauland und war das auch schon, als die Nachbarn, die jetzt gegen das geplante Projekt massiv auftreten, dort hinbauten.“ Bezüglich des Arguments der Initiatoren was das Ortsbild betrifft, sagt Deim: „Unserer Meinung nach geht es der Bürgerinitiative nicht um das Ortsbild sondern nur um ihre Aussicht!“

Und auch ein von den Grünen gestellter Antrag auf Neuplanungsgebiet wird von der Bürgermeisterin thematisiert: Dieser sei von vier von fünf Parteien im Gemeinderat abgelehnt worden, was bei den Nachbarn zu „Entsetzen“ und zu Unterstellungen gegenüber den Gemeinderäten in den sozialen Medien geführt habe.

Projekt habe Bauordnung entsprochen

Betreffend des Bauvorhabens in der Meederstraße betont Deim weiters, dass sie als Baubehörde an die OÖ Bauordnung gebunden sei – und bereits das erste Projekt dieser entsprochen habe. „Dennoch haben wir mit der ausführenden Firma einen damals von den Nachbarn geforderten Kompromiss erreicht und die zwei Häuser mit jeweils drei Wohnungen wurden in einem neuen Entwurf um ein Stockwerk auf drei Geschosse reduziert. Von dieser Forderung wollen die Nachbarn nun nichts mehr wissen“, erläutert die Bürgermeisterin.

Mehrgeschossigkeit wird bevorzugt

Desweiteren argumentiert Deim auch mit der Oö. Raumordnung: Diese sieht in ihrer neuen Fassung die Belebung von Ortszentrum vor. „Besonders soll sogenannten Baulandreserven – also bereits gewidmete Flächen – der Vorzug vor Neuwidmung gegeben werden. Besonderes Augenmerk wird der Vermeidung von „Flächenfraß“ geschenkt, also der Bau von mehrgeschossigen Gebäuden bevorzugt. Derzeit haben wir – wie in der vorletzten Gemeinderatssitzung beschlossen – das behördliche Verfahren mit dem Ortsbildbeirat laufen, der die Erfordernisse der Raumordnung auch so wie wir sieht.“

„Drei Viertel haben nicht unterschrieben“ 

Was die Anzahl der Unterschriften betrifft, räumt die Bürgermeisterin ein: „Natürlich ist es ein beachtlicher Erfolg der Bürgerinitiative ein Viertel der Stimmen der Kirchschlager Wahlberechtigten für eine Unterschrift gewonnen zu haben.“ Dennoch merkt diese auch hier an: „Man kann das aber auch anders sehen – drei Viertel haben also nicht unterschrieben. Von den Berichten so mancher Kirchschlager ganz zu schweigen, wie sehr sie zum Unterschreiben gedrängt worden sind.“