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Norbert Hofer: „Ich werde bei der nächsten Präsidentenwahl antreten“

Leserartikel Martin Grob, 30.08.2017 15:02

Beim Bieranstich am Wachauer Volksfest: Ehrengast Norbert Hofer, der Kremser Landesparteichef Walter Rosenkranz, Klubobmann Gottfried Waldhäusl und der Geschäftsführende Landesparteiobmann Christian Höbart (v. l.). Foto: BrandtKrems. Prominenten Besuch gab es am „Blauen Montag“ auf dem Wachauer Volksfest. Der Freiheitliche Hoffnungsträger und Verlierer der Bundespräsidentenwahl, Norbert Hofer, absolvierte einen von vielen bundesweiten Auftritten vor der Nationalratswahl am 15. Oktober. Seinen Anhängern versprach er, bei der nächsten Präsidentschaftswahl erneut anzutreten: „Ihr wisst, wie diese Wahl ausgehen wird“.

  1 / 4   Die zahlreichen Besucher sorgten für ausgelassene Stimmung in Frankys Hasenstall am Wachauer Volksfest. Foto: Claudia Brandt

Die Stimmung in „Frankys Hasenstall war ausgelassen und das Bier floss in Strömen. „Norbert, Norbert“-Sprechchöre hallten durch das Festzelt, schon lange bevor der aktuell wohl prominenteste FPÖ-Politiker und Fast-Bundespräsident, Norbert Hofer, das Festzelt betrat. Eingepeitscht vom kühlen Gerstensaft und der Waldviertler Partyband „The Hot Dogs“ erwarteten die zahlreichen Besucher eine flammende Rede des FP-Hoffnungsträgers.

Susanne Rosenkranz: „Wir sind eine große Familie“

Den Anfang machte jedoch die Kremser Spitzenkandidatin für die bevorstehende Gemeinderatswahl, Susanne Rosenkranz. Sie bezeichnete die FPÖ und ihre Anhängerschaft als „große Familie“, die sich „von politisch Andersdenkenden nicht stoppen“ lassen würde. „Ich möchte in Krems bewegen und mitgestalten“, so die Juristin.

„Rot-Schwarze Regierung ist eine politische Leiche“

Rauere Töne schlug Christian Höbart, der Geschäftsführende Landesparteiobmann der Freiheitlichen, an: „Unsere Gefängnisse sind vollgestopft mit bildungs- und kulturfremden Menschen. Das ist die Schuld der politischen Leiche Rot-Schwarz“, so Höbart. Nur die soziale patriotische Heimatpartei könne „unsere Landsleute verteidigen“.

Bedrohung: „Schwarz-Rot statt Rot-Schwarz“

Den Ehrengast des Abends durfte schließlich der Kremser Landesparteichef Walter Rosenkranz ankündigen. Zuvor warnte er noch die Zuhörer: „Das Schlimmste, das uns nach dem 15. Oktober passieren kann ist, dass nicht Rot-Schwarz regiert, sondern Schwarz-Rot“. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bezeichnete er als „Kleiderpuppe in Slim-Fit mit Sonnenbrille“.

Hofer: „Schön, endlich wieder im Wahlkampf zu sein“

Dann war es endlich so weit. Unter frenetischem Jubel der FP-Anhängerschaft betrat Norbert Hofer die Bühne in Frankys Hasenstall. Er freue sich, „endlich wieder im Wahlkampf zu sein“, um gleich eine deutliche Ansage in Richtung seiner Fans zu machen: „Ich werde bei der nächsten Bundespräsidentenwahl wieder antreten und ihr wisst, wie diese Wahl ausgehen wird“.

Rundumschlag des „blauen“ Hoffnungsträgers

Dann holte der 46-Jährige zum Rundumschlag aus. Im Vorjahr hätten sich Hofers politische Gegner gegen die FPÖ verschworen, um seine Wahl zum Bundespräsidenten zu verhindern. Nun seien Werner Faymann (SPÖ) und Eva Glawischnig (Grüne) weg und die „NEOS“ vielleicht ebenfalls bald. Auch die Medien hätten die Freiheitlichen nicht gut behandelt. Die FPÖ müsse so stark werden, dass an ihr kein Weg vorbei führe.

„Wollen mitregieren, aber nicht um jeden Preis“

Zum wiederholten Male gab es an diesem Abend zu hören, dass die Freiheitlichen mitregieren wollen, „jedoch nicht um jeden Preis“. Als wichtigsten Grund für eine Regierungsbeteiligung der FPÖ nannte Hofer, dass man „den Menschen ihre Stimme zurück geben müsse“. Ihm schwebe eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild vor. Die Bürger seien reif genug, um inhaltliche Entscheidungen zu treffen.

Zusammenlegung der Sozialversicherungen

Danach prangerte Hofer die „Zwangsmitgliedschaft“ bei der Arbeiterkammer und die „viel zu hohen“ Rundfunkgebühren des ORF an. Außerdem sei eine Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger „ein notwendiger Schritt“, der laut Hofer Ersparnisse von 800 Millionen Euro im Jahr bringen würde. Die derzeitige Regierung weigere sich aber etwas zu ändern, das „wird es mit der FPÖ sicher nicht geben“.

Hofer: „Der Islam ist kein Teil von Österreich“

„Die Flüchtlinge kosten dem Staat zwei Milliarden Euro im Jahr, aber nicht sie sind die Schutzbedürftigen, sondern die Österreicher“ sagte Hofer vor seinen begeisterten Anhängern. Für österreichische IS-Rückkehrer fordert er den sofortigen Entzug der Staatsbürgerschaft. Das Kopftuchverbot solle im gesamten öffentlichen Dienst gelten. Islamische Kindergärten, Vereine und Schulen müssten umgehend geschlossen werden: „Der Islam ist kein Teil von Österreich und braucht es auch nicht werden“, stellte Hofer klar. Straffällige Ausländer sollen Haftstrafen in ihren Heimatländern und nicht in „österreichischen Kuschelzellen“ verbüßen.

Forderung nach EU-Austritt bei Türkei-Mitgliedschaft

In Richtung Türkei wetterte der Dritte Nationalratspräsident: „Die Türkei kann und darf niemals Mitglied der Europäischen Union sein“. Sollte die Türkei jemals Mitglied der EU werden, wäre für Österreich die Zeit gekommen, um auszutreten. Man wolle „schließlich nicht fremd sein, im eigenen Land“.


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