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Eröffnung: Private Medizinuniversität bekommt ihr eigenes Gebäude am Campus Krems

Claudia Brandt, 21.03.2017 15:47

KREMS. Die Bildungsstadt Krems ist nun auch sichtbar um eine Hochschule reicher. Mit einem großen Festakt wurde das neue Gebäude der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften am Campus Stein eröffnet. Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hofft, mit der neuen Ausbildungseinrichtung dem drohenden Ärztemangel auf dem Land begegnen zu können.

  1 / 3   Landeshauptmann Erwin Pröll übergab beim Festakt den Schlüssel offiziell an Rektor Rudolf Mallinger. Fotos: Brandt

Im Herbst 2013 hatte die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ihren Betrieb aufgenommen – und zwar in den Räumlichkeiten der Donau-Universität. Diese Zeiten sind nun vorbei, denn vor wenigen Tagen wurde das neue Gebäude der Privatuniversität offiziell eröffnet. Der moderne Neubau mit zwei Trakten entstand auf dem Gelände der ehemaligen Salomon-Weingärten und bietet nun auf einer Nutzfläche von knapp 4.600 Quadratmetern Raum für mehr als 600 Studierende, Forscher und Mitarbeiter.

„Echte Universität“

„Wir haben kein eigenes Haus gehabt und sind erst allmählich wahrgenommen worden“, schilderte Rektor Rudolf Mallinger beim großen Festakt. Der Neubau wirke nun identitätsstiftend. Man verstehe sich als „echte Universität“ und bekenne sich zu den drei Bereichen Forschung, Lehre und Krankenbehandlung. Ziel sei nun, Persönlichkeiten für die Forschung zu gewinnen.

Neue Therapien finden

Als Ideengeber für die neue Hochschule fungierte einst Landeshauptmann Erwin Pröll. Dieser erhofft sich von der neuen Ärzteschmiede medizinischen Nachwuchs für Niederösterreich, um so einen drohenden Ärztemangel am Land abzuwenden. Durch die Zusammenarbeit mit den Landeskliniken werde ein hohes Niveau bei der Ausbildung gewährleistet. Mithilfe der Forschungsarbeit an der neuen Privatuniversität erhofft sich Pröll zudem Therapien für neue Krankheitsbilder, denen man momentan noch machtlos gegenüber stehe.

Bedeutender Namensgeber

Benannt ist die Universität nach dem österreichischen Medizin-Nobelpreisträger Karl Landsteiner (1868 bis 1943), der unter anderem die Blutgruppen sowie den Rhesusfaktor entdeckt hat. Trotz der bahnbrechenden Bedeutung seiner Forschung ist Landsteiner jedoch im Vergleich zu seinen Kollegen wie Robert Koch oder Wilhelm Conrad Röntgen weitgehend unbekannt geblieben. Dies bekommen auch die Mitarbeiter der Privatuniversität zu spüren: „Es gibt immer wieder Anrufer, die mit Herrn Landsteiner sprechen wollen“, berichtet Rektor Mallinger schmunzelnd.

Appell für Forschung

Die Universität nutzte daher den Festakt, um ihren Namenspatron etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Laut dem Wiener Universitätsprofessor Wolfgang Mayr gelang Landsteiner auch der Nachweis, dass die Kinderlähmung durch Viren übertragen wird. „Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden in ihrer Bedeutung zunächst nicht erkannt“, erklärte Medizinhistorikerin Brigitte Lohff aus Hannover. Sie appelliert in diesem Zusammenhang auch an die Vertreter der neuen Privatuniversität, sich für Forschungsarbeiten jenseits des Mainstreams stark zu machen: „Denn ob ein Forschungsergebnis wichtig ist oder nicht, stellt sich oft erst später heraus“.

 

 


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