Hubert Meisl tritt als Bürgermeister von Langenlois ab: Harald Leopold wird sein Nachfolger
LANGENLOIS. Eine zehnjährige Ära geht bald zu Ende. Hubert Meisl tritt mit 31. März von allen politischen Ämtern zurück, um sich ganz der Familie widmen zu können. Sein Nachfolger als Bürgermeister soll etwas überraschend der 64-jährige Gobelsburger Harald Leopold werden. Er verfügt über die notwendige Zeit, um das Amt als Stadtchef in Langenlois mit ausreichend Leben zu befüllen.
Es sei immer klar gewesen, dass er bei der nächsten Gemeinderatswahl 2020 nicht mehr kandidieren würde, betonte Noch-Bürgermeister Hubert Meisl während eines kurzfristig anberaumten Pressegesprächs beim Gobelsburger Heurigen Cobaneshof. „Ich habe mein Leben bisher dem Beruf und der Gemeinde gewidmet, jetzt werde ich mich ins Privatleben zurückziehen und viel Zeit mit meiner Familie verbringen“, so Meisl.
Am 31. März endet eine erfolgreiche Ära
Die Agenden des Stadtchefs wird er noch bis zum 31. März wahrnehmen, danach ist Schluss. Der pensionierte Bankdirektor blickt auf 23 Jahre im Gemeinderat und zehn Jahre als Bürgermeister der Weinstadt zurück und zieht dabei eine äußerst positive Bilanz. „Ich war immer ein Kämpfer für jede einzelne Meinung und während meiner Amtszeit wurden viele Projekte realisiert“, sagt Meisl. Ihm sei es immer besonders wichtig gewesen, der Stadt zu einem Mehrwert zu verhelfen.
Leopold Groiß: „Waren schon überrascht“
Vizebürgermeister und Ortsparteiobmann Leopold Groiß sei zunächst überrascht gewesen, dass der Rückzug von Meisl nun schon zur Hälfte der aktuellen Legislaturperiode erfolgt, aber er habe immer gewusst, dass dieser Schritt irgendwann unvermeidbar sei. „Wir haben zunächst im kleinen Kreis mit Obmann-Stellvertreter Stefan Nastl diskutiert, wie es weitergehen kann und sind dann recht bald auf Harald Leopold als geeignetsten Kandidaten gestoßen“, so Groiß.
Notwendige Zeit als wichtiger Faktor
Der Jurist und Brigadier in Rente verfüge neben der fachlichen und menschlichen Qualifikation auch über die notwendige Zeit, um dem aufwändigen Job des Bürgermeisters von Österreichs größter Weinstadt gerecht zu werden, erklärt Groiß. „Langenlois hat fast 8000 Einwohner und ein Jahresbudget von 20 Millionen Euro, das erfordert sehr viel Einsatz“, so Hubert Meisl.
Jurist Harald Leopold, der „Newcomer“
Harald Leopold selbst war zwar „immer ein politischer Mensch“, ist allerdings erst seit sechs Monaten im Langenloiser Stadtrat, als er Franz Parth als Ortsvorsteher von Gobelsburg nachfolgte. Leopold Groiß und Stefan Nastl traten Mitte Dezember mit der überraschenden Frage, ob er sich das Amt des Bürgermeisters vorstellen könne, an ihn heran: „Ich war zunächst völlig perplex und wusste gar nicht, was ich dazu sagen soll“, so Leopold. Er habe den Vorschlag erst einmal mit seiner Familie besprechen müssen, aber nachdem seine Frau zustimmte, sei es für ihn völlig klar gewesen, dass er dem Ruf der Langenloiser Volkspartei folgen werde. Voraussetzung dafür war allerdings, dass alle VP-Gemeinderäte geschlossen hinter ihm als neuen Bürgermeisterkandidaten stehen. Als er sich dieser ungeteilten Zustimmung sicher sein konnte, „war die Freude groß“.
Ausreichend Zeit um politisches Profil zu schärfen
Harald Leopold, der seit 23 Jahren Politische Bildung an der Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn unterrichtet, hat nun eineinhalb Jahre Zeit, um sein politisches Profil bis zur nächsten Gemeinderatswahl zu schärfen. Dafür gilt sein Dank Noch-Bürgermeister Hubert Meisl, den er bereits seit der gemeinsamen Grundschulzeit in Langenlois kennt und schätzt. Harald Leopold bezeichnet sich selbst als konsensualen Typ: „Ich habe ein gutes Gesprächsklima zu allen Fraktionen und möchte das auch so beibehalten“.
Bürgermeisterwahl wohl am 12. April
Voraussichtlich wird es am 12. April eine Gemeinderatssitzung geben, bei welcher der Vater von zwei Söhnen den Chefsessel von Hubert Meisl übernehmen wird. Aufgrund der soliden Mehrheit der Langenloiser Volkspartei mit 20 von 33 Sitzen im Gemeinderat ist die Wahl nur noch Formsache. Denn um zum Bürgermeister gewählt zu werden, reicht eine einfache Mehrheit aus.
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