Wieder „candy“: Bilderbuch bringen ihr neues, viertes Album heraus
KREMSMÜNSTER/WIEN. Von der Musikszene als eine der ganz großen Entdeckungen im deutschsprachigen Pop der letzten Jahre gefeiert, veröffentlichen Bilderbuch am 17. Februar ihr neues, viertes Album „Magic Life“. Die in Kremsmünster gegründete Band zeigt sich darauf experimentierfreudiger und entspannter denn je.
Im Jahr 2005 begann die Karriere von Bilderbuch – das Wortspiel von der „Bilderbuch-Karriere“ wird an dieser Stelle nicht mehr aufgewärmt – im unteren Kremstal, in und um das Stiftsgymnasium Kremsmünster. Maurice Ernst (Gesang, Gitarre), Peter Horazdovsky (Bass), Andreas Födinger (Schlagzeug) und Klemens Kranawetter (Gitarre) waren die Gründungsmannschaft der Band, die schon bald durch ihren eigenständigen Sound und Stil auffallen sollte.
Nach der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks „Nelken und Schillinge“ im Jahr 2009 gewann die mittlerweile aus Ernst, Horazdovsky, Födinger und Michael Krammer (alias Mizzy Blue) bestehende Band immer mehr Reputation in der alternativen Musikszene – der große Durchbruch stand aber noch bevor.
Der Weg zum „Popwunder“
Ein Meilenstein auf diesem Weg war das zweite Album „Die Pest im Piemont“ von 2011. Die EP „Feinste Seide“ und die Single „Plansch“ kündigten dann im Jahr 2013 ein österreichisches „Popwunder“ an. Ernst, Horazdovsky, Krammer und Philipp Scheibl lösten mit dem dritten Album „Schick Schock“ viele Versprechungen ein und verbuchten Erfolge, von denen sie bis dahin wohl nur zu träumen wagten. So schaffte es etwa „Schick Schock“ auf Platz 1 der österreichischen Albumcharts.
Stilfrage
Der ausgefeilte Stil von Bilderbuch – Artwork, Texte, Videos, Bühneninszenierung – wird von der Band selbst entwickelt und wirkt daher vielleicht gerade in seiner ironischen Verspieltheit so authentisch. Während Wanda – neben Bilderbuch das zweite heimische „Popwunder“ der letzten Jahre – auf Rock- und Strizzi-Attitüde setzen, mixen Bilderbuch die Stilelemente, nehmen etwa auch bei Funk, Rap und Soul Anleihen und schaffen dabei das Kunststück, Stile, die eigentlich „out“ waren, im 'Bilderbuch-Gewand' wieder hip zu machen.
Auf zu neuen Ufern
Auf ihrem neuen Album „Magic Life“, das am 17. Februar erscheint, versucht sich die Band laut Mizzy Blue (alias Michael Krammer) nicht zu wiederholen und trotzdem als „Bilderbuch“ erkennbar zu bleiben. „Es wird jedenfalls jedes mal aufs Neue zu einem langen Ringen mit sich selbst, wenn man alles rausholen will für ein Album bzw. für ein – im besten Fall – zeitloses Zeitdokument“, berichtet Blue und sagt, „Wir versuchen uns immer wieder gegenseitig herauszufordern und den aktuellsten Stand der Dinge aus uns rauszukratzen. Wir machen es uns jedenfalls nicht leicht und bleiben wie viele andere Künstler nicht dabei, unseren Bestseller immer und immer weiter auszuschlachten.“
„Zeitdokument“
Dass sich Bilderbuch auf „Magic Life“ wieder vieles einfallen ließen und auf die gesellschaftlichen Trends reagieren, bestätigt auch Mizzy Blue: „Uns war wichtig, inhaltlich den gesellschaftlichen Vibe zu verarbeiten, der in diesem letzten Jahr in Europa am Brodeln war und sich ja noch immer weiterträgt. „Magic Life“ ist eine Umschreibung für Europa und unsere Art damit umzugehen, dass man, erstmal reingeboren in diesen exclusiven Club, scheinbar sorglos sein Champagner-getränktes Leben fristen kann, während draußen die Wellen hoch gehen.“
Die vier Kremstaler, die in Wien Wurzeln geschlagen haben, surfen gekonnt auf der Erfolgswelle. Mizzy Blue erklärt: „Die intensivsten Höhepunkte des Erfolgs sind auf Tour bei den Konzerten, wo man dann spätestens merkt, was bei den Leuten da draußen so abgeht. Das ist wahnsinnig schön – und mit dem Rest wissen wir mittlerweile umzugehen.“
Von den Qualitäten des neuen Albums kann man sich in Oberösterreich bei einem Live-Auftritt in der Linzer Tabakfabrik am 26. August überzeugen. Weitere Infos unter: facebook.com/Bilderbuch
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