Das Verkehrsaufkommen ist viel diskutiertes Thema in Kremsmünster
KREMSMÜNSTER. Rund alle zehn Jahre überarbeiten die Gemeinden unseres Landes ihr „Leitbild“, das als Richtschnur für die künftige Entwicklung dient. Kremsmünster hat mit der Erarbeitung eines neuen „Zukunftsprofils“ im Jänner begonnen. Seither ist einiges geschehen und erste Themenschwerpunkte wie die Verkehrssituation im Ort werden deutlich.
Wo stehen wir heute? Welche Ideen für die Zukunft haben wir bereits? Diese Fragen standen laut Bürgermeister Gerhard Obernberger am Beginn des Prozesses, an dessen Ende idealerweise konkrete Handlungsempfehlungen für die Gemeindearbeit der kommenden Jahre abgeleitet werden können.
Analyse der Ausgangslage
Bei einer Informationsveranstaltung im Jänner nahm die Gemeinde ihre Ausgangssituation in den Blick. Dabei wurde auch untersucht, welche Ideen vom vorherigen Leitbildprozess aus dem Jahr 2009 umgesetzt wurden. „Es hat sich gezeigt, dass diese Ideen nicht einfach in der Schublade verschwinden, sondern bei unseren Überlegungen immer mitschwingen. Vieles, was damals besprochen wurde, haben wir mittlerweile umgesetzt“, sagt Bürgermeister Obernberger.
Schritt für Schritt
Bei den Zukunftstagen im Mai sammelten die Kremsmünsterer bei Workshops in Zusammenarbeit mit der oberösterreichischen Zukunftsakademie erste Ideen zu Themenfeldern wie Umwelt, Landwirtschaft und das Zusammenleben der Generationen im Ort.
„BürgerInnen-Rat“ sammelte Ideen
Ende September tagte erstmals der „BürgerInnen-Rat“, der sich aus per Zufallsgenerator ermittelten Bürgern zusammensetzt. An zwei Tagen diskutierten die Teilnehmer intensiv über das Kremsmünster von morgen. Seine Ergebnisse präsentierte der Rat beim BürgerInnen-Café im Oktober.
Themenschwerpunkte
Neben Fragen zu Energie und Umwelt und der Integration neuer Mitbürger stellte sich der Vekehr als eines der zentralen Themen des Diskussionsprozesses heraus. „Schwerverkehr reduzieren“, so die Devise.
Dauerbrenner Verkehr
Das starke Verkehrsaufkommen beschäftigt Kremsmünster schon lange. Thomas Mitterhauser, der oberhalb des Stiftes an der Bundesstraße Richtung Sattledt wohnt, beklagt den „Höllenverkehr“, der tagtäglich von früh bis spät an seinem Haus vorbeizieht. Unter der Woche seien das vor allem LKWs, die die Firmen im Ort anfahren, am Wochenende Ausflüger, die in die Seenregion unterwegs sind. Mitterhauser ist überzeugt, dass der Durchzugsverkehr zunimmt. Er sieht die Gemeinde in der Pflicht, dagegen etwas zu unternehmen. Diese hat im Zuge der Erarbeitung eines neuen Mobilitätskonzepts bereits eine Verkehrszählung durchführen lassen. Das Ergebnis liegt nun vor.
Durchzugsverkehr laut Studie nicht das Problem
Fazit: Der Großteil des Problems ist hausgemacht. „Der Anteil des Durchzugsverkehrs macht bei PKWs 13, bei LKWs 26 Prozent aus. Beim Ziel- und Quellverkehr haben wir einen PKW-Anteil von 44 Prozent, bei LKWs 54 Prozent. Der Binnenverkehr macht bei PKWs 43 Prozent aus, bei LKWs 20 Prozent“, zitiert Bürgermeister Obernberger die Zahlen der Studie.
Bürgermeister: Umdenken notwendig
Um das Verkehrsproblem in den Griff zu bekommen, sei daher Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung notwendig. „Wir müssen anfangen, darüber nachzudenken, wo wir im Alltag das Auto stehen lassen können und mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen“, sagt Obernberger.
Frage der Sicherheit
Thomas Mitterhauser hat diesbezüglich Bedenken. Beim derzeitigen Verkehrsaufkommen sei gefahrloses Radfahren und Zufußgehen in Kremsmünster vielerorts schlicht nicht möglich. Die Gemeinde will daher aufbauend auf der Verkehrszählung eine Mobilitätsstudie durchführen. „Wir wollen herausfinden, wie wir Rad- und Fußwege attraktiver und sicherer gestalten können“, sagt Obernberger. Dass dies speziell im Bereich der Bundesstraße schwierig ist, räumt er ein.
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