Laakirchnerin bringt "Ziegenyoga" nach Österreich
LAAKIRCHEN/GSCHWANDT. In den USA ist „Ziegenyoga“ bereits groß im Kommen, nun ist der Trend auch im Salzkammergut gelandet: Die Laakirchnerin Gerda Obereigner ist eine von Österreichs „Ziegenyoga-Pionierinnen“.
Gerda Obereigner hat es – natürlich – bereits selbst ausprobiert: „Normalerweise fällt es mir schwer, bei den Übungen nicht abzuschweifen und an Einkaufslisten oder Ähnliches zu denken. Aber mit den Ziegen ist man sofort im Hier und Jetzt.“ Seit dem Vorjahr hat die zertifizierte Trainerin der Österreichischen Gesellschaft für tiergestützte Therapie eine kleine Ziegenherde auf einem Bauernhof in Gschwandt. Nun bietet Obereigner dort – unterstützt von einem erfahrenen Yogalehrer – Ziegenyoga an.
Über den Hund auf die Ziege gekommen
Die ehemalige Regionalleiterin entdeckte per Zufall, dass die Atmosphäre bei Mitarbeiterbesprechungen eine ganz andere war, wenn sie ihren Hund mitbrachte. Neugierig geworden, ließ sie sich zum diplomierten Personal Coach im tiergestützen Setting ausbilden und begann, mit Ziegen zu arbeiten. Als sie erstmals vom Ziegenyoga hörte, beschloss die Laakirchnerin gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus Kärnten und Niederösterreich, dieses Angebot auch nach Österreich zu bringen.
Obereigners „bunte deutsche Edelziegen“ sind von Natur aus hornlos und von klein auf an den Umgang mit Menschen gewöhnt. „Wir gehen sogar gelegentlich miteinander spazieren“, erzählt die Laakirchnerin: Das Leittier bleibt bei ihr, die anderen folgen – und Schlussziege Günter passt auf, dass niemand verloren geht.
Zwei kleine Böcke, fünf Wochen jung, werden derzeit von Hand aufgezogen und langsam in die Herde integriert. Wenn sie den Besucher mit dem Kopf am Knie stupsen, bedeutet das eine Aufforderung zum spielerischen Rangkampf. Dann macht man es am besten wie eine Ziegenmutter und zeigt den Tieren durch nachdrückliches Wegschieben oder -stoßen, dass man das nicht möchte, erklärt Obereigner.
Spaß ist (fast) garantiert
Zum Yoga versammeln sich alle – Menschen wie Ziegen – auf der Weide. Nach einem gegenseitigen sanften Kennenlernen unter Anleitung von Gerda Obereigner geht es für die Menschen mitten in die
Yogastunde. Die Ziegen schauen zu, gehen zwischen den Übenden herum, legen sich vielleicht hin und knabbern auch schon einmal neugierig an der Yogamatte. Das sorgt natürlich für Spaß bei den Übungen, hilft aber gerade auch Yogaanfängern dabei, den Alltag mit seinen ganzen Anforderungen einfach auszublenden. „Ziegen sind Großmeister der Muse und durch ihr einzigartiges, faszinierendes Wesen übertragen sie Stimmungen wie Gelassenheit und Lebensfreude sofort auf den Menschen“, erklärt Obereigner.
Vogelgezwitscher und Natur-Erlebnis
Auch der Yogalehrer nimmt auf die Spontaneität der Ziegen Rücksicht und passt sein Programm dem Können der Gruppe und der Situation an. Anstelle von Entspannungsmusik wird die Einheit von Vogelgezwitscher und dem gelegentlichen Meckern der Ziegen begleitet. Am Ende der Stunde ist Zeit und Raum, um mit den Tieren zu kuscheln, zu spielen und zu entspannen.
Ein Tipp für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind: Es empfiehlt sich, die neue Yogakleidung zu Hause zu lassen und in alter, legerer Kleidung an der Stunde teilzunehmen – denn: „Es kann schon einmal vorkommen, dass eine Ziege Gefallen an einem Kleidungsstück findet und es verkosten möchte.“
Infos: http://ziegen.yoga
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