Physiotherapeut aus Laakirchen erforschte Zusammenhang von BHs und Wirbelsäulenschmerzen
LAAKIRCHEN. Frauen leiden doppelt so häufig unter Schmerzen in der Brustwirbelsäule wie Männer. Der Grund könnte in schlecht sitzenden oder zu eng geschlossenen BHs liegen, zeigt eine aktuelle Studie des Laakirchner Physiotherapeuten Konrad Forstinger.
Viele Patientinnen mit Rückenschmerzen – und immer wieder gab es Auffälligkeiten an derselben Stelle der Wirbelsäule: Für den Laakirchner Physiotherapeuten Konrad Forstinger war dies Grund genug, dem Zusammenhang im Rahmen einer klinischen Studie auf den Grund zu gehen. Dabei stellte er fest, dass das langjährige Tragen von klassischen BHs mit Unterbrustband die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule verändert.
„Überbeweglichkeit“ belastet Gelenke, Bänder und Muskeln
Es kommt dabei aber nicht, wie man vielleicht erwarten würde, zu einer Versteifung oder Stabilisierung, sondern zu einer verstärkten Beweglichkeit, wie Forstinger in seiner zwei Jahre dauernden Studie feststellte. Die Folgen sind mitunter schmerzhaft, erklärt der im Moorbad Gmös tätige Studienautor: „Diese Hypermobilität führt zu einer erhöhten Gelenksbelastung und zu Stress in den Bändern und Muskeln rund um die betroffenen Gelenke – und damit oft zu Überlastungsschmerzen“, so Forstinger.
Falsche BHs und zu enges Unterbrustband
„Durch das Unterbrustband wird das Brustgewicht auf die Wirbelsäule übertragen, und es können Gewichtsbelastungen von bis zu zwei Kilo im BH-Verschluss gemessen werden“, schildert Konrad Forstinger anschaulich die Belastungen, die im Lauf der Jahre auf die Wirbelsäule einwirken. Auch der immer gleiche Berührungsreiz, den das Unterbrustband auf die Haut ausübt, dürfte eine Rolle spielen.
„Hinzu kommt, dass etwa 70 Prozent der Frauen die BH-Unterbrustbänder zu eng tragen. Es sollte nur so eng gespannt werden, dass es am Rücken auf Verschlusshöhe gerade nicht nach oben rutscht“, rät der Laakirchner Physiotherapeut. Zudem empfiehlt er eine regelmäßige BH-Anpassung, da sich die benötigte Größe im Lauf des Lebens verändern könne. Mit angepasstem Krafttraining könne man der Hypermobilität zudem gezielt entgegenwirken.
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